Gastfamilie Benninghoff, Argentinien, 2006-2008

Wir sind eine Familie mit 3 Kindern und wohnen in einem kleinen Dorf in Nordrhein-Westfalen. Doch auch wenn es nur ein Dorf ist- ein sehr schönes übrigens – gab es in der letzten Zeit viele Austauschschüler hier. Alle kamen mit der AFS und wir haben viele dieser jungen Menschen als freundliche und aufgeschlossene Jugendliche kennen gelernt…
Irgendwann Anfang 2006 haben wir uns dann auch entschlossen eine Austauschschülerin in unserem Haus aufzunehmen. Besonders unsere 17-jährige Tochter – wir natürlich auch – hat sich riesig darauf gefreut und es war schon ganz schön aufregend, als wir von unserer Familienbetreuerin die Profile bekommen haben, um ein Mädchen für uns „auszuwählen“. Nach Abstimmung im Familienrat entschlossen wir uns für ein brasilianisches Mädchen. Wir nahmen Kontakt zu ihr auf und es entwickelte sich zunächst ein netter E-Mail-Kontakt. Dann endlich war es soweit. Nach langem Warten konnten wir „unsere neue Tochter und Schwester“ in die Arme nehmen. Das war ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Die Vorstellung einen Menschen aus einer anderen Kultur als Freundin zu bekommen, für unsere Tochter eine grenzenlose Vorstellung.

Unsere erste Austauschschülerin

Doch es kam alles anders. Schon nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass es so anders war, als wir geglaubt hatten. Uns allen fiel es so schwer Kontakt zu unserer Austauschschülerin zu bekommen. Zunächst dachten wir, es liegt an uns oder der Eingewöhnungsphase, doch dann merkten wir, dass unsere „Chemie“ einfach nicht zusammen passte. Wie das im Leben eben manchmal so ist. Nach einigem Hin und Her kam es, wie es kommen musste und das Mädchen ging in eine andere Familie. Diese Ereignisse sind für uns sicher keine besonders schöne Erinnerung, doch sie gehören dazu. Es folgten endlose Gespräche und alle überlegten lange, ob wir es wagen sollten, noch einmal einen neuen Versuch zu starten. Nach 1 Woche Diskussion waren wir soweit und für uns stand fest: Wir probieren es noch einmal.

Ceci wurde Teil der Familie

Dann kam Ceci aus Argentinien zu uns. Sie ist jetzt 4 Monate in unserer Familie und es vergeht kein Tag, an dem wir nicht gemeinsam lachen. Ceci erfüllt unser Leben mit Freude und wir genießen jeden Tag mit ihr. Für unsere Tochter ist sie zur besten Freundin geworden und sie ist stolz darauf ab jetzt eine „Schwester in Argentinien“ zu haben. Ceci ist ein Teil in unserem Herzen geworden und auch wenn sie wieder nach Argentinien zurückgeht, ein bisschen von ihr wird immer in unserem Ort bleiben.
Diese ganzen Erfahrungen waren für unser Familienleben von großer Bedeutung. Und wir möchten allen Gastfamilien sagen: Habt den Mut und gebt nicht gleich auf, wenn es einmal nicht geklappt hat. Menschen wie Ceci, sind es immer wieder Wert, das „Risiko“ noch einmal einzugehen, die negativen Eindrücke gegen positive einzutauschen und so viele Situationen zu erleben, die man nie vergisst. Diese Erinnerungen kann man mit keinem Geld der Welt bezahlen. Wir sind dankbar, dass wir Ceci kennen lernen durften und das wir einem jungen Menschen, der mehr als 12.000 km von uns entfernt auf dieser Welt lebt, die Chance geben können, Freunde in Deutschland zu finden!

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