AFS & Interkulturelles Lernen

Interkulturelles Lernen ist für AFS der Erwerb von sozialen und emotionalen Kompetenzen, die dazu befähigen, Situationen kultureller Vielfalt zu schätzen und in diesen angemessen und wirkungsvoll zu handeln. Kulturelle Unterschiede können sich dabei auf Region, Ethnie, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter, Religion und andere Faktoren beziehen.

AFS ist bestrebt, alle Menschen, die mit dem Verein in Kontakt treten, dabei zu unterstützen, interkulturelle Fähigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen zu entwickeln, die nötig sind, um gemeinsam in einer gerechteren und friedlicheren Welt zu leben. Zu unseren Bildungsangeboten gehören Austauschprogramme, bei denen die Teilnehmenden in eine andere Kultur eintauchen, indem sie Mitglieder einer neuen Gemeinschaft werden und den Einfluss von Kultur auf unsere Werte und Entscheidungen kennen lernen.

Neben dem Leben in einer Gastfamilie im Ausland, dem Schulbesuch oder der Arbeit in einem Projekt, bietet AFS den Teilnehmenden eine strukturierte Unterstützung und Begleitung vor, während und nach der Austauscherfahrung. Die Teilnehmenden können dann die Fähigkeit entwickeln, die Perspektive zu wechseln und sich selbst mit anderen Augen zu sehen; eine ideale Ausstattung also für junge Menschen, um verantwortungsvolle, globale Bürger und Akteure von sozialen Veränderungsprozessen zu werden.

Das Lernen ist mit AFS ein lebenslanger Prozess mit einem definierten Startpunkt, jedoch ohne Endzeitpunkt. Sowohl Programmteilnehmer als auch ehrenamtliche Mitarbeiter nehmen an fortlaufenden Lernzyklen teil und durchlaufen Entwicklungsphasen, die mit ihrem ersten Kontakt mit der Organisation beginnen und lang über das offizielle Programmende andauern. Dieser Bildungsansatz beinhaltet einen partnerschaftlichen, teilnahmeorientierten Prozess mit Fokus auf gemeinschaftliches, kooperatives Lernen.

Die Wirkung von AFS-Programmen

Eine Teilnahme an einem AFS-Programm wirkt sich in verschiedenen Bereichen aus:

Bildung und Beruf

Studienergebnissen zufolge haben AFS-Programmteilnehmer vielfältigere berufliche und private Netzwerke als andere und wählen deutlich häufiger Berufsbereiche, die eine Zusammenarbeit mit anderen Kulturen beinhalten. Es wird beobachtet, dass AFS-Programmteilnehmer doppelt so häufig erneut im Ausland leben und arbeiten wie Gleichaltrige. Sie studieren außerdem oft an ausländischen Universitäten.

Sprachkenntnisse

Die Beherrschung einer Fremdsprache bringt im Alltag wie im Berufsleben unzählige Vorteile mit sich. Über 70% der AFS-Jahresprogrammteilnehmer sprechen nach ihrer Rückkehr fließend eine Fremdsprache. Auch haben AFS-Alumni bessere Chancen, weitere Fremdsprachen fließend zu sprechen, als seine Altersgenossen.

Interkulturelle Sensibilität

Menschen, die an einem AFS-Programm teilgenommen haben, zeigen später eine höhere interkulturelle Kompetenz und ein globales Bewusstsein, was sich anhand des Entwicklungsmodells interkultureller Sensibilität (DMIS) zeigte. Das Modell beschreibt verschiedene Weltsichten, anhand welcher Menschen kulturelle Unterschiede wahrnehmen.

Persönliche Entwicklung

Durch die Zeit im Ausland verspüren AFS-Teilnehmende in neuen Umgebungen deutlich weniger Angst als andere. Sie fühlen sich nicht nur wohler im Umfeld von Menschen aus anderen Kulturen, sondern neigen auch wesentlich seltener dazu, die Welt in „wir“ und „sie“ einzuteilen. In einer Studie zur Langzeitwirkung von AFS-Austauscherfahrungen aus dem Jahre 2008 gaben 25 Jahre nach ihrem Austausch 39% der Alumni an, dass es für sie wünschenswert sei, in einer vielfältigen Nachbarschaft zu leben, was nur 28% aus der Vergleichsgruppe fanden.

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