Aysenur, Türkei, 2010/2011
Mein Abenteuer in Deutschland fing in Frankfurt Flughafen an. In Frankfurt/Flugplatz war ich fast den ganzen Tag mit den anderen AFS-Schülern zusammen; dann mit dem ICE von Frankfurt nach Siegburg mit anderen AFSern und der Betreuerin Pia. In Siegburg holte mich meine neue Familie (Karola, Pit, Yusuf, Johannes, Alexander und Stephanie) und meine Betreuerin Jenny ab. Mein erster Tag endete bei meiner neuen Familie. Am nächsten Tag verbrachte ich meine Zeit mit meiner Mama beim Tischtennisturnier von Stephanie – wir fuhren mit dem Fahrrad dahin: zwei Stunden! Ich machte mich mit der neuen Umgebung vertraut.
Weihnachten war für mich neu
Das Lustigste waren die Treffen mit AFS. AFS macht jeden Monat einen Stammtisch, wo sich die Gastschüler, Gasteltern und die Helfer treffen. Die Stadt Bonn schenkt neuen Bürgern Gutscheine für Museen und Theatern. Damit habe ich viele Museen und Theater besucht (z.B. Beethoven-Haus, Arithmeum, Contra-Kreis-Theater). Mit der Sprachlehrerin von der Sprachschule waren wir im Haus der Geschichte, und wir waren mit AFS im Freilichtmuseum Lindlar. Kurz nachdem ich in Deutschland angekommen war, hatten wir eine AFS-Tour nach Rothenburg ob der Tauber und Neuschwanstein. Dabei habe ich viele neue AFS-Austauschschüler aus der ganzen Welt kennengelernt. Das war eine gut für spätere Treffen, weil wir uns bei den Camps schon gut kannten.
Weihnachten war für mich neu: meine Familie hatte einen Weihnachtsbaum, und es gab Geschenke. Es war schön. Ich habe mit AFS zwei Weihnachtsmärkte besucht (Siegburg und Bonn). In den Weihnachtsferien bin ich mit meiner Familie nach Bad Driburg gewesen und habe die Therme besucht. Danach war ich über Silvester mit meinem Gastbruder Johannes in Berlin. Wir waren eingeladen von Sarah. Sarah und mein Gastbruder Johannes sind mit AFS in der Türkei gewesen. In Berlin war das kälteste Wetter, das ich jemals erlebt habe. Mit Merve und Ilkey, AFS Austauschschülerinnen aus der Türkei, war ich in Amsterdam. Das war sehr interessant. Dann kam Karneval – das war für mich eine große Überraschung und hat viel Spaß gemacht.
Ich habe Freunde aus der ganzen Welt, und ich finde das phantastisch
Meine Schule ist die Europaschule Bornheim. Ich finde meine neue Schule toll – ich habe viele neue deutschen Freunde. Manchmal treffen wir uns zum muffins backen. In der Schule ist der Unterricht meistens leichter als in der Türkei. In meiner Freizeit treffe ich mich mit den anderen Austauschschülern vom AFS-Komitee Bonn: Zech, Marissa und Kiani. Auch mit Julia, aber sie war nur ein halbes Jahr in Deutschland und ist zurück nach Hause. Mit Kiani habe ich so viel Dinge gemacht, z.B. Theater, Kino, Museum, Klettern, Capueira. Ich habe Freunde aus der ganzen Welt, und ich finde das phantastisch. Ich habe mein midstay in Halle an der Saale gemacht, um eine andere Ecke von Deutschland zu sehen. Ich habe das Salz und Schokoladenmuseum besucht und zwei Wochen bei der Familie.
Amouri gewohnt. Frau Amouri ist aus Deutschland, Herr Amouri ist christlicher Araber aus Israel. Sie waren sehr nett und freundlich, und ich finde Halorenkugeln lecker. Das ist eine andere Erfahrung in Deutschland zu sein. Alles, was ich gewohnt war, war ein bisschen anders, und ich musste ein Leben etwas ändern. Ich habe mit meiner Familie viel Glück gehabt. Denn sie hatte vor zwei Jahren Yusuf aus der Türkei als Gastkind – und mein Gastbruder war vor einem Jahr bei uns in Ankara in der Familie. In Bonn ist Jenny meine Betreuerin. Sie war vor zwei Jahren in der Türkei. In meiner ersten Woche war Yusuf in Bonn. Sie haben mir den Anfang leicht gemacht. Meine Gasteltern sind verständnisvoll und gefühlvoll. Ich habe drei Geschwister, und wir sind wirklich eine Familie.
Deutschland ist leiser, freier und kälter
Deutschland ist grüner, leiser, freier und kälter als die Türkei. Selbstständigkeit ist wichtig. Es gibt nette Leute und leckere Salatsoße. Das ist nicht der einzige Grund dafür, dass ich zehn Kilo zugenommen habe. Es gibt Kartoffeln, Käse und Nutella. Dadurch dass ich in Deutschland bin, habe ich neue Erfahrung und so viel Freunde aus der ganzen Welt. Alles in allem freue ich mich, in Deutschland zu sein. Mein besonderer Dank geht an die Stiftung Mercator, die mir mein Auslandsjahr ermöglicht hat.
Geschrieben von: Aysenur aus der Türkei , 2010/2011