Gasteltern Simone und Tomas, Kolumbien, 2002

Im Sommer 2002 antworteten wir auf einen Aufruf in der lokalen Presse: AFS suche Gastfamilien für ausländische Schüler. Wir wollten für unsere Söhne, damals 13 und 10 Jahre alt, einen großen Bruder, der unser Familienleben bereichern und uns schon etwas auf die Teenager-Zeit unserer Kinder vorbereiten sollte.

So kam Johan aus Bogotá/Kolumbien, gerade 16 Jahre und fast noch ein Kind, zu uns. Vorher war er noch nie im Ausland gewesen und hatte keinerlei Vorstellung vom Leben in Deutschland. Er kam aus einem Land, in dem es damals gefährlich war, auf die Straße zu gehen, und im dem alle Kinder sehr behütet und umsorgt werden.

Johan wurde unser drittes Kind

Ein Jahr und viele Erlebnisse später war er ein typischer Jugendlicher und unser drittes Kind – und das ist er bis heute geblieben. Er fuhr mit uns in den Urlaub, besuchte mit uns Verwandte und Bekannte, lernte Fahrrad zu fahren und den Müll richtig zu trennen, feierte mit seinen Freunden im rheinischen Karneval und sprach zum Schluss sehr gut Deutsch.

Von uns lernte er, vorausschauend und verantwortlich zu handeln und seine Angelegenheiten nach seinen Wünschen selbst zu regeln. Und wir lernten von ihm, dass viele Dinge wichtiger sind, als das Materielle und es kein Problem ist, wenn es mal nicht so läuft, wie man es ursprünglich geplant hatte. Unsere Kinder lernten von ihm, offen und neugierig zu sein und Dinge zu hinterfragen, die für sie eigentlich selbstverständlich waren.

Fünf weitere Austauschschüler

Seitdem waren fünf weitere Jahresschüler aus Argentinien, Kolumbien, Neuseeland und den USA bei uns zu Gast. Und auch sie sind jetzt unsere Kinder, so dass wir nicht zwei Kinder haben, sondern tatsächlich acht.

Sie haben alle ihre eigene Persönlichkeit in unsere Familie eingebracht und unser Leben bereichert, jeder auf seine eigene, ganz persönliche Weise. Zu den meisten haben wir immer noch Kontakt und zwei von ihnen haben uns schon wieder besucht.

Viele Erfahrungen dank AFS

Unsere Söhne, jetzt 23 und 20 Jahre alt, haben inzwischen mit AFS ihre eigene Austauscherfahrung in Lateinamerika gemacht und werden ihren beruflichen Weg mit der Sprache Spanisch und der lateinamerikanischen Kultur verbinden. Über AFS haben sie Freunde in aller Welt und einen Schatz an Erfahrungen, über den nur wenige in ihrem Alter verfügen.

Es hat sich wirklich gelohnt, und wir würden es immer wieder tun!

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