Jan Geigenmüller (USA, 1989)

Lieber Jan, du hast deinen Geburtstag zum Anlass genommen und um Spenden für AFS gebeten. Erstmal herzlichen Dank dafür! Wie ist denn deine persönliche Verbindung zu AFS und wie bist du auf die Idee gekommen, dir Spenden zu wünschen?

AFS unterstützen mit einer Spende statt Geschenken.

Ich habe mit AFS 89/90 ein für mich sehr wichtiges und prägendes Jahr in den USA verbringen dürfen. Mittendrin in Kansas, also weit weg von allen Küsten. An einer ganz klassischen Bilderbuch High School.
Danach habe ich auch ein bisschen ehrenamtlich mitgearbeitet, aber das ist schon länger her. Seitdem kriege ich immer noch die Horizonte und bin so immer im Kontakt mit AFS geblieben. Von der Möglichkeit der Anlassspende habe ich über einen Freund von mir erfahren. Der hat das nämlich auch gemacht. Und als sich jetzt mein runder Geburtstag näherte, dachte ich: Das ist doch eine super Idee! Bevor hier jeder ein Buch, ne CD oder Flasche ablädt, kann man das doch auch sinnvoll nutzen.

Und wie haben deine Gäste darauf reagiert?

Durchweg positiv. „Super, internationale Zusammenarbeit stärken.“ Wer das jetzt im Einzelnen auch gemacht hat, weiß ich natürlich nicht. Aber ich denke es waren schon etliche dabei, die diese Möglichkeit wahrgenommen haben. Und es sind trotzdem noch genügend Flaschen hier gelandet. Es war niemand dabei der gesagt „Hey was gehst du hier mit einem Klingelbeutel rum?“ Ich hatte auch Unterlagen von euch, damit sich alle anschauen konnten worum es ging. Aber man muss dazu sagen, viele von den Gästen hatten auch eigene Austauscherfahrungen.

Hast du deinen Gästen auch schon konkret verraten, was mit dem Geld passieren soll?

Ja. Ich hab erzählt, dass damit ein Teilstipendium für eine/einen Gastschüler*In ermöglicht werden soll. Ich habe auch schon eine Rückmeldung zu der Summe gegeben, die da erzielt worden ist. Und ich habe mich in eurem und in meinem Namen bedankt. Und wer dann genau kommt und wann, das steht ja noch nicht fest. Das werde ich dann aber nochmal gesondert nachreichen.

Insgesamt sind ja über 2500€ dabei zusammengekommen. Das ist wirklich toll. Du hast dir gewünscht, dass wir damit ein Teilstipendium für einen jungen Menschen aus Chile finanzieren. Wie bist du darauf gekommen?

Das war ein bisschen nach dem Ausschlussprinzip. Meine Frau war auch mit AFS im Austausch in Ecuador. Sie hat auch, anders als ich, nach wie vor sehr enge Bindung zu ihrer Gastfamilie. Wir haben die auch schon ein paar Mal besucht. Deswegen gibt es bei uns eine starke Affinität zum lateinamerikanischen Raum.

Und wir dachten, das jetzt wahrscheinlich gerade nach Covid einige Partnerorganisationen finanziell noch klammer sind, als wir hier. Wir hätten es natürlich auch schön gefunden mit Ecuador, aber da gibt es jetzt gerade gar kein Entsendeprogramm. Und dann wollten wir da unterstützen, wo es gerade am nötigsten ist. Chile wurde uns nahegelegt, weil die das Geld gut gebrauchen könnten. So fiel die Entscheidung für Chile bevor wir jetzt jemanden unterstützen, der sowieso in Harvard studiert, kann man das dort vielleicht besser anlegen.

Möchtest du den oder die Stipendiat*In auch persönlich kennenlernen?

Das haben wir noch gar nicht so dezidiert besprochen. Ich muss sagen ich bin da ein bisschen vorsichtig.

Ich würde mich über Informationen freuen zu der Person, aber kennenlernen müsste ich ihn oder sie jetzt eher nicht. Die Person hat ja auch eine Gastfamilie. Es ist Geld, das von mir initiiert worden ist, aber das ist es ja dann auch. Wenn er oder sie sich das wünscht, klar dann können wir das gerne machen, aber ich würde, glaube ich, nicht proaktiv darauf drängen um mir da einen Dank abzuholen.

Was würdest du Menschen raten, die aktuell überlegen, ob sie ihren Geburtstag auch unter dem Motto „Spenden statt schenken“ feiern möchten?

Ich glaube das fällt immer auf fruchtbaren Boden. Und auch wenn jemand sagt, da kommt vielleicht gar nicht so viel zusammen. Selbst 50€ helfen ja schon.

Und gerade wenn man deutlich macht, dass das eine Spende für eine gemeinnützige Organisation ist, die sich Völkerverständigung und Austausch zum Ziel gesetzt hat, dann ist das glaube ich ein Selbstläufer. Das polarisiert ja nicht.

Ich denke es ist eine gute Idee das, mit Informationen von euch unterfüttert, zusammen mit einem Save the Date rauszuschicken, dann wissen es schon mal alle. Und dann kann man bei der endgültigen Einladungsemail noch mal dran erinnern. „Ich freue mich über euer Kommen und bitte nichts Weiteres. Und wer doch etwas beitragen will, kann ja gerne spenden.“ So habe ich das gemacht. Das wurde teilweise ignoriert und es kamen, wie gesagt, trotzdem die Flaschen hier an, aber das ist ja auch ganz schön. Ich wäre aber zurückhaltend und würde nicht wieder und wieder daran erinnern. Das wäre mein Rat

Weil ja auch nicht all AFS kennen, sind die Informationen über euch auf jeden Fall sinnvoll. Aber der überwiegende Teil kennt das Prinzip Schüleraustausch.

Und eine Frage zum Abschluss. Wie zufrieden warst du denn mit dem Prozedere von unserer Seite?

Ich fand das super! Ihr wart sehr responsiv und immer gut erreichbar, habt viel Feedback gegeben und nachgefragt. Es waren alle freundlich und die Kommunikation intern lief offensichtlich auch ganz gut. Es gab sowohl hauptamtliche, als auch ehrenamtliche Mitarbeiter*innen, die damit beschäftigt waren. Eine runde Sache insgesamt.

Super! Vielen Dank für dieses Gespräch und vielen Dank, dass du dieses Stipendium ins Leben gerufen hast. Und natürlich vielen Dank an all deine Gäste, die sich so toll daran beteiligt haben. Die Fragen für AFS stellte Mara Brede (07/2023)

 

 

 

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