Valeria, Italien, 2009/10

In der zweiten Hälfte des Jahres war ich oft unterwegs; deswegen habe ich die Möglichkeit gehabt, verschiedene Städte Deutschlands kennen zu lernen. Im Nord sehen die Städte (z.B. Hamburg oder Lübeck und die Landschaft allgemein) sehr anders aus. Was ich am liebsten gemocht habe ist dass viele von diesen Städten am Wasser liegen. So was fasziniert mich immer! Ich hab in Hamburg zirka 20 Tage gewohnt und da die Schule besucht. Die Leute waren genau so nett wie hier in Bayern aber, in der Schule habe ich mich irgendwie wohler gefühlt. Ich gebe zu dass ein Grund meine „Schwester“ sein könnte. Die war immer dabei und hat mich verschiedenen Leuten vorgestellt. Alles war viel einfacher. Als ich da war und gesagt habe dass ich aus Bayern kam, haben mich viele komisch angeschaut und solche Frage gestellt: „Wie findest du es?“ „Sind sie freundlich zu dir?“ „Was für ein Deutsch hast du da gelernt?“. Ich wusste schon dass irgendwas stimmt nicht so ganz zwischen Bayern und dem Rest Deutschlands, und es hat mich ein bisschen an Italien erinnert (genau an das Nord-Süd Gefälle). Dann habe ich ihnen erklärt dass ich mich ganz gut „da unten“ fühlte und dass mein Deutsch sich relativ normal anhört.

Vor der Abreise wusste ich eigentlich wenig über Deutschland: Oktober Fest, Bretzel und so weiter. Und oft, wenn ich von diesem Land gehört habe, habe ich an den zweiten Weltkrieg gedacht; wie die Geschichte nicht weiter gegangen wäre. Manchmal kann man ein ähnliches Gefühl auch in Deutschland haben; z.B.: dieses Volk hat noch heute mehrere Schwierigkeiten, seinen Nationalstolz zu zeigen weil er oft missverstanden würde. Ich glaube, dass die Deutschen, als Volk, voll verantwortungsbewusst sind auch wenn fast keiner mehr da ist, der persönlich an den Krieg teilgenommen hat.

Pünktlich, ernst und organisiert

In Italien (und wahrscheinlich überall in der Welt) denkt man an die Deutsche wie an eines voll pünktlich, ernst, organisiert und respektvoll Volk. Und das stimmt. Was mir noch überrascht hat, ist wie sie gastfreundlich sein können; viele Familie (am meisten von Freunden) waren ganz nett wenn ich gefragt habe ob ich bei ihnen übernachten dürfte, auch wenn sie mich nicht vorher kannten. Das finde ich besonders lieb. Ganz viel Spaß können auch die Deutsche haben und das habe ich in verschiedenen Gelegenheiten erlebt (wie die Jugendliche ihre Freizeit verbringen ist eigentlich nicht sehr anders). Ich hatte auch mir vorher vorgestellt dass man hier weniger körperlichen Kontakt gefunden hätte. Irgendwie sind die Leute nicht zu nah (außer ganz guten Freunden).

Ich habe noch zirka 3 Woche hier in Deutschland und habe mir schon mehrere Mal mein Leben in Italien vorgestellt: viel wird mir fehlen. Ich wohne bei dieser Familie seit September und die gehören jetzt zu meinem täglichen Leben. Ich werde vermissen sogar mit meinen Brüdern zu streiten. Und noch Freunden. Die aus Deutschland und die andere Austauschschüler. Die haben alles was besonders zu meiner Erfahrung gebracht und natürlich ist es schwierig über Nacht sie nicht mehr zu sehen, mit den sich zu treffen etc. etc. Eigentlich werde ich dieses ganze Leben vermissen; eine Austauschschülerin zu sein ist echt spannend. Jeden Tag gibt es was neues zu erfahren und wenn du auch was Kleines schaffst, fühlst du dich gut weil du es allein gemacht hast. Man lernt viele Entscheidungen selbst zu treffen und dafür verantwortlich zu sein. Diese Freiheit und Gefühle der Unabhängigkeit werden mir manchmal fehlen. Auf mich warten meine Eltern und meine Freunden und ich freue mich total sie wieder zu sehen. Aber nicht nur das. Ich habe in diesen Monaten angefangen die Landschaft meiner Heimat zu schätzen, und das Wetter und solche Sache die ich, während diesen Winters, sehr vermisst habe. Daran hatte in nie vorher gedacht: dass man einen Ort so lieben kann oder dass man wegen der Sonne seine Stimmung wechseln kann. Auf mein süßes Sorrento freue mich bestimmt viel!

Midstay Camp

Ich kann nicht so einfach ein Erlebnis aussuchen. Die ganze Zeit, weit von meinem „zu Hause“ war bestimmt was mich am meisten geprägt hat. Meine Midstay Camp hat auch viel bedeutet. Während dieses Jahres habe ich natürlich viele Gelegenheiten gehabt, um Zeit mit den anderen Austauschschülern zu verbringen. Aber oft war es nur für kurze Zeit; sondern im April waren wir 5 Tage lange zusammen und das hat geholfen Freundschaft zu schließen. Die Stimmung war toll, man hat über verschiedene Themen diskutiert und ganz viel Spaß gehabt. Es gab wie immer Leute aus der ganzen Welt, die cool waren, die verschiedene und schöne Sache machen könnten und viel viel zu erzählen hatten. Die Erinnerungen dieses Tages habe ich immer dabei.

Als ich die Entscheidung abzufahren getroffen habe, wusste ich nicht so richtig wonach ich suchte. Ich wollte was Neues erleben und mit neuen Augen die Welt anschauen zu können; noch wollte ich mich selber besser kennen lernen. Das hat diese Erfahrung mir endlich beigebracht. Ich werde kein Gesicht, keinen Ort oder Moment vergessen.

Valeria aus Italien, 2009/10

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