Brittany, USA, 2009/10
Liebe AFS Deutschland,
Hallo! Ich heiße Brittany Fenner. Als ich zuerst nach Deutschland kam, schien es jedem anderen Platz ähnlich zu sein, denn Sie auch in Amerika sehen würden. Bis jemand mit mir gesprochen hat und ich mich zum ersten Mal in meinem Leben richtig „sprachlos“ gefühlt habe. Deutsch zu lernen ist eine Sache, aber in das Land zu gehen und immer mit deutsch konfrontiert zu werden war sehr erstaunlich für mich.
Meine Ankunft in Deutschland
Als ich nach der zweistündigen Fahrt aus dem Zug ausstieg, traf ich zuerst meine Gastfamilie, Diana und Christian und ihren vierjährigen Sohn, Johannes. Sie wohnen in einem Dorf. Ich hatte die Chance auf der Geburtstagsfeier meiner Gasttante fast die komplette Familie zu treffen.
Nur sieben Tage in diesem Land habe ich viele Leute in traditioneller Kleidung gesehen. Es gab einen Mann in Lederhosen, der Panflöte gespielt hat. Wir gingen an ein paar historische Plätze im kleinen Saarland.
Seit ich hier bin habe ich viele Leute kennen gelernt und ein paar sind wirklich gute Freunde geworden. Einige wohnen in meiner Nachbarschaft und einige gehen auf meine Schule. Ich wohnte gerade 4 Monate bei der Gastfamilie bis mein kleiner Gastbruder und meine Gastmutter gesundheitliche Probleme bekamen. Dann zog ich um bei eine meiner besten Freundinnen aus der Schule, Madeleine und ihre Mutter. Sie hat auch eine andere Schwester, aber sie lebt bei ihrem Vater, bei dem wir jeden Sonntag zusammen essen. Ich bin erst seit eineinhalb Wochen in der neuen Familie also gibt es noch nicht viel zu erzählen, aber im nächsten Brief wird es sicher mehr geben.
Die neue Schule
Der Gedanke an eine komplett deutsche Schule zu gehen war anfangs toll für mich. Aber als ich dort ankam war es ein kleiner Schock. Meine Schule heißt Illtal Gymnasium und ich mag meine Schule sehr gern. Es ist noch sehr schwer für mich alles richtig zu verstehen aber es wird jeden Tag ein bisschen besser. Die schwersten Fächer für mich sind Biologie und Erdkunde. Mein Lieblingsfächer aber nicht die leichtesten sind Geschichte und Politik.
Es gibt viele Unterschiede zwischen meiner Schule in den USA und der Schule hier. Das ganze Schulsystem ist anders aufgestellt. Den Schüler haben mehr Freizeit hier und alle Schüler kommen mir verantwortungsbewusster als in den USA vor. Die Lehrer in der Schule sind wirklich nett und verständnisvoll. Eine andere Sache finde ich wirklich einzigartig, nämlich dass die Schüler sich hier viel erwachsener verhalten als ich es von meiner Schule kenne sie gehen zum Beispiel einen Kaffe trinken und reden über ernste Themen aber auf der anderen Seite kann man mit ihnen wirklich sehr viel Spaß haben und viel Quatsch machen.
Viele neue Freunde
Ich habe viele Freundeschaften geschlossen seit ich hier bin. Manche Freunde habe ich in der Nachbarschaft und einige in der Schule. Einige meiner besten Freunde sind Leonard und seine Eltern ( Das sind die Leute, die ich als erstes nach meiner Gastfamilie kennen gelernt habe). Eine meiner Freundinnen von der Schule heißt Laura (eine Austauschschülerin die ein Jahr in Amerika war), und meine guten Freunde Jana und Madeleine (meine Gastschwester). Ich habe mich auch mit den anderen AFS- Schülern angefreundet. Sie sind von überall auf der Welt.
Es gibt so viele tolle Dinge hier in Deutschland, aber was ich am besten finde sind die öffentlichen Verkehrsmittel. Es gibt fast überall einen Bahnhof oder eine Bushaltestelle ganz egal ob man in einer großen Stadt oder in einem kleinen Dorf wohnt. Das gefällt mir sehr gut. Was auch sehr gut ist, ist das Essen hier. Meiner Meinung nach ist das deutsche Essen viel gesünder. Es schmeckt viel besser als alles was ich in Amerika jemals gegessen habe. Das Schulsystem ist auch sehr praktisch. Es ist weniger stressig und man vergisst weniger über die Ferien, weil sie nicht 3 Monate dauern und die großen Pausen gefallen mir besser in den hat man Zeit um noch schnell Hausaufgaben zu machen oder Referate noch einmal durchzugehen. Eine andere Sache die ich mag ist, dass die Leute hier sehr direkt sind. Wenn ihnen etwas nicht gefällt sagen sie es. Es gibt eigentlich nichts was ich nicht an Deutschland mag, also nichts was mir gerade einfällt.
Ich bin zwar erst viereinhalb Monate hier, aber ich bereue meine Entscheidung keine Sekunde und würde diesen Austausch auf jeden Fall wieder machen und ich hoffe, dass ich in den nächsten Monaten noch sehr viel Spaß haben werde und noch viel erleben werde.
Liebe Grüße, Brittany
Brittany aus den USA, 2009/10 Stipendiengeber: PPP