Carina, Bolivien, 2009/10

Deutschland, ein fremdes Land und ein fremder Kontinent. Deshalb war es für mich sehr schwer mich einzuleben.

Der erste Schock war die Schule. Hier in Deutschland gibt es drei Schulformen, bei mir in Bolivien nur eine. Im Unterricht lacht niemand und alle schauen ernst. Außerdem sind die Leute in meiner Klasse 2-3 Jahre jünger als ich. Ich habe freundliche Leute aus höheren Klassen kennen gelernt, die leider nicht viel Zeit haben. Anfangs war ich die einzige Austauschschülerin, aber nun sind wir zu 10. Am besten gefällt mir der Sportunterricht, hier habe ich Handball gelernt. Das Spiel macht mir viel Spaß, meine Mitschülerinnen können es jedoch nicht leiden.

In meiner Familie war auch vieles anders als zu Hause. Zum Beispiel vermisse ich das Mittagessen und meine Gasteltern verbringen die Abende und Wochenenden immer zu Hause, denn sie gehen nie aus. Jedoch bin ich gerne in meiner Gasfamilie, denn sie unterstützen mich und sind sehr freundlich / nett. Wir haben schon viele Reisen unternommen nach: Frankfurt, Bayern, Köln. Obwohl hier alles sehr fremd ist, vermisse ich meine Familie nur wenig. Wir telefonieren einmal in der Woche und schicken uns viele E-Mails. Ich glaube, dass meine Eltern mich mehr vermissen als ich sie.

Deutsche Bräuche

Ich habe schon viele deutsche Bräuche kennen gelernt und versuche sie zu verstehen. Neu war für mich: „Sankt Martin“, der Adventskranz-Kalender und die Karnevalszeit zu feiern. Ich bin gespannt, was noch kommt.

Allgemein bin ich froh; dass ich an diesem Austausch teilgenommen habe. Jedoch habe ich mehr Freundschaften mit anderen Austauschschülern als mit deutschen Jugendlichen geschlossen. Ich hoffe, dass der Kontakt zu ihnen und zu meiner Gastfamilie lange bestehen bleibt.

Ich hoffe du magst meinen Brief.

Deine Carina aus Bolivien

Carina aus Bolivien, 2009/2010

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