Valeria, Kanada, 2016, CSP:

Valeria hat ihren Freiwilligendienst in Kanada mit AFS und dem Community Service Program (CSP) gemacht. Sie hat in Vancouver gearbeitet und (Wild-)Tieren geholfen. Über ihre Eindrücke und Erfahrungen berichtet sie hier.

Mein Horizont hat sich erweitert

Am Anfang habe ich mich etwas verloren gefühlt in einer Großstadt, da ich selber aus einer ländlichen Region komme. Die Freundlichkeit und die Offenheit der Kanadier haben mir jedoch sehr geholfen mich schnell einzuleben und zu Recht zu finden. Vancouver ist gesellschaftlich sehr multikulturell geprägt, doch alle sind meiner Meinung nach sehr viel hilfsbereiter und freundlicher als hier zu Hause in Deutschland.

An meinen freien Tagen habe ich meistens etwas mit den anderen internationalen Freiwilligen unternommen, die auch aus Europa kamen und in meinem Alter waren. Wir waren oft wandern und haben die Gegend außerhalb der Großstadt erkundet. Dadurch dass Kanada auch ein westlich geprägtes Land ist, überwiegen die Gemeinsamkeiten im Lebensstil. In der Essenskultur sieht man auch, dass in Vancouver sehr viele Asiaten leben.

Mein Projekt beim Freiwilligendienst in Kanada

An meinem ersten Tag wurde ich von einer Mitarbeiterin herumgeführt und sie hat mir gezeigt was meine täglichen Aufgaben sein werden und wie ich mit den Tieren umzugehen habe. Die nächsten Tage haben mir die anderen Freiwilligen noch sehr viel gezeigt und mir geholfen

Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte in der Küche Futter für die Vögel zuzubereiten und sie dann auch zu füttern und die Käfige sauberzumachen. Bei Vögeln die verletzt waren und Medizin benötigten durften wir den Mitarbeitern helfen sie zu untersuchen. In der Sommersaison hatten wir sehr viele Entenbabys die wir alle 3 Stunden füttern mussten, bzw. ihr Futter auffüllen mussten. Nach einer Einweisung über den Umgang mit Babyvögeln, durfte ich diese Aufgabe auch übernehmen.

Normalerweise habe ich 24 Stunden in der Woche gearbeitet, immer Montag und Donnerstagnachmittag und Dienstag und Mittwochvormittag jeweils 6 Stunden. Am Wochenende musste ich nie arbeiten, aber andere internationale Freiwillige hatten Schichten am Wochenende. Während der Winterzeit war es nicht all zu stressig in den Schichten aber als die ganzen Babyvögel da waren hatten wir genügend zu tun, falls man aber Hilfe braucht, kann man jederzeit einen Mitarbeiter fragen, diese sind alle super nett.

Zu meiner Arbeit bin ich jeden Tag gelaufen, das waren ca. 4,5 Kilometer und ich habe eine Stunde gebraucht. Auf einer Teilstrecke wurden wir öfters von Kollegen mitgenommen.

Gastfamilie / Unterkunft beim Freiwilligendienst in Kanada

Unter meiner Gastfamilie habe ich mir etwas anderes vorgestellt. Meine Gasteltern kamen von den Philippinen, sie waren freundlich zu mir, haben aber nie das Gespräch oder den Kontakt zu mir gesucht. Ich fand es auch schade, dass wir fast nie zusammen gegessen haben und immer der Fernseher lief.

Ich musste auch immer spätestens 24 Uhr zu Hause sein, obwohl ich volljährig im Gastland war. Als ich ein einziges Mal 30 Minuten später kam, weil ein Bus ausgefallen war, hat man mir angedroht, dass ich beim nächsten Mal die Gasteltern verlassen muss.

Ich hatte in dem Haus mein eigenes Zimmer und ein eigenes kleines Bad, und auch das Essen, was ich bekommen habe, war lecker.

Betreuung durch AFS

Von AFS habe ich zu Beginn eine E-Mail bekommen, in der gefragt wurde ob ich gut angekommen sei und ich sollte eine Kopie meines Visums an sie weiterschicken. Wenn ich Probleme gehabt hätte, hätte ich mich dort hinwenden können.

Sprache und Kommunikation in Kanada

Mit meiner Gastfamilie und während der Arbeit habe ich Englisch geredet. Mein Englisch war vor meiner Abreise nicht sehr gut, hat sich aber schnell verbessert. Verstehen konnte ich fast alles, nur meine sprachliche Ausdrucksweise war sehr einfach. Das hat sich in den drei Monaten stark verbessert. Ich kann mich nun fließend auf Englisch unterhalten. Falls ich mal etwas nicht verstanden habe wurde es mir immer erklärt oder ich konnte andere deutsche Freiwillige fragen.

Globales Lernen und Entwicklungspolitik

Globales Lernen bedeutet für mich Austausch mit anderen über ihre Kultur und auch das man voneinander lernt. Da ich ja nicht in einem Entwicklungsland war, standen Entwicklungspolitische Zusammenhänge auch nicht im Vordergrund. Ich kann aber jedem nur raten so etwas zu machen, da es den persönlichen Horizont sehr erweitert.

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