Le Hong, Vietnam, 2010/2011

Ich hatte schon längst einen Wunsch, dass ich später in Deutschland studieren könnte. Als ich 15 Jahre alt war, dachte ich nur dass ich in eine normale Oberschule gehen und Englisch weiter lernen sollte. Aber dann habe ich mich dafür entschieden, in die Fremdspracheoberschule in Vietnam zu gehen. Seitdem habe ich Deutsch gelernt. Als ich gehört habe, dass ich schon dieses Stipendium von AFS bekommen konnte, war ich ganz “verrückt”. Ich freute mich sehr und ich habe so lange auf die Fahrt vorbereitet. Ich habe mir viel vorgestellt, dass ich eine sehr tolle Zeit hätte, zB: Ich hätte eine nette Gastfamilie und viele gute Freunde. es wäre auch schön wenn ich einen gutaussehenden Freund hier hätte. Und jetzt muss ich ehrlich sagen, dass Deutschland meine zweite eHe Heimat ist. Ich fühle mich jetzt ganz wohl und bin total zufrieden damit.

Ich habe endlich eine ideale Gastfamilie gefunden

Zuerst wollte ich über meine Gastfamilie schreiben. Ich habe zwei Gastfamilien. Das heißt ich habe ein Mal die Gastfamilie gewechselt. Meine erste Gastfamilie ist in Schönberg – Rheinland Pfalz. Es gab 6 Personen: meine Gasteltern, 3 Geschwister und noch eine Austauschschülerin aus Türkei. Die Mama war ganz lieb und sie hat viel mit mir unterhalten. Der Papa war ein bisschen streng und unnahbar, deshalb habe ich nicht so viel mit ihm geredet. Weil ich große Abstand mit ihm hatte, habe ich zum Schluss die Gastfamilie gewechselt. Obwohl es am Anfang nicht geklappt hat, hatte ich doch viel Spaß und viele Erinnerungen mit meiner ersten Familie, besonders mit meiner ersten Mama. Und ich glaube dass ich eine richtige Entscheidung hatte. Das Leben ging weiter und ich habe endlich eine ideale Gastfamilie gefunden. Meine zweite Gastfamilie (auch die letzte Gastfamilie) ist total toll. Ich habe seit 6 Monaten hier in Beerfelden – Odenwald – Hessen gewohnt. Mein Gastpapa leitet ein Altenheim, meine Gastmama ist Krankenschwester und sie lehrt auch Judo zwei Mal pro Woche. Ich habe zwei Gastschwestern aber eine von ihnen wohnt jetzt in England. Deshalb habe ich sie noch nicht gesehen aber wir schreiben oft auf dem Facebook. Sie ist total hübsch und sehr nett. Mein Gastpapa ist sehr beschäftigt. Er ist ganze Woche bei der Arbeit in Ludwigsburg und kommt nur am Wochenende nach Hause. Das heißt ich bleibe oft mit meiner Gastmama und meiner Gastschwester zu Hause. Wir gucken gern zusammen DVDs, wir gehen oft einkaufen und die Mama steht immer früh auf um Schulbrot für uns vorzubereiten. Ich finde das Leben jetzt total schön und angenehm.

Gute Freunde sind immer da

Ich gehe mit meiner Gastschwester aufs Gymnasium Michelstadt. Wir fahren jeden Tag zusammen mit dem Bus zur Schule. Ich kenne ihre beste Freude sehr gut und wir machen manchmal auch kleine Partys bei jemandem zu Hause. Am Anfang ging ich immer mit meiner Gastschwester in der Pause aber danach habe ich viele gute Freunde gefunden und ich bin niemals alleine in der Schule. Ich gehöre zu einer kleinen Gruppe mit 5 Personen, die auch mit mir in die selbe Klasse gehen. Drei Mal pro Woche gehen wir zusammen zum Mittagessen in der Cafeteria und sie warten immer in der Pause auf mich. Manchmal habe ich auch gedacht, dass es mir langweilig in Deutschland ist und ich wollte heimgehen. Aber bis jetzt nicht mehr. Ich habe hier ein gutes Leben, ich habe viele gute Freunde und ich würde sehr gern hier bleibe. “Wäre es toll wenn ich hier länger bleiben dürfte” – sage ich meinen Freunden immer. Aber die guten Freunde sind immer da, ich kann sie später noch mal wieder sehen. Ich würde auf jeden Fall noch mal ein anderes Stipendium erreichen, damit ich in Deutschland Jura studieren könnte. Das ist tatsächlich mein Wunsch seit ich klein war. Und ich verbringe gerade ein Jahr hier in Deutschland wegen auch meines Zwecks. Ich wollte wirklich die deutsche Art, die deutsche Kultur und das Leben hier entdecken. Das ist sehr wichtig für meine Sprache und meine Zukunft. Ich möchte es viel Mals sagen: “Danke schön für das Stipendium meine liebe Organisation AFS”

Ich finde die deutsche Schule besser als in Vietnam

Nicht nur meine Gastfamilie sondern die Schule finde ich auch ganz schön. Es war am Anfang sehr schwer zu hören und zu verstehen, weil die Lehrer immer so schnell sprechen und ich kenne nicht so viele Worte in Mathe, Physik, Chemie und so weiter. Ich machte doch zuerst nur die Klausuren von Naturwissenschaften und Englisch mit (außer Biologie) und ich kriegte auch Noten. Nach 4 Monaten kann ich besser verstehen und bis jetzt kann ich schon alle Klausuren mitschreiben. Ich habe glücklicherweise die ganz guten Noten in Mathe und Englisch. In Deutsch habe ich nur 7 Punkte gekriegt aber ich freute mich wirklich darüber. Ich glaube wenn man wirklich Lust auf Deutsch hat, kann man schnell den anderen in der Klasse ohne Probleme verfolgen. Außerdem sind die Lehrer so freundlich, zB: sie erklären mir etwas so deutlich jedes Mal wenn ich nicht verstehe oder sie korrigieren total vorsichtig wie möglich meine Klausuren. Ich finde die Schule in Deutschland besser als in Vietnam. In Deutschland lernt man etwas richtig wichtig und brauchbar für das Leben. Außerdem sind die Schüler so aktiv beim Unterricht, deshalb ist es interessanter beim Lernen. In Vietnam lernen wir viele Theorien, die Schüler bekommen jeden Tag viele Hausaufgaben und wir haben gar keine Zeit für Sport oder für die anderen Aktivitäten.

Ich muss auch immer ganz viel in Vietnam lernen und ich habe keine Freizeit um was anders zu machen, zB: Bücher lesen, auf eine Party gehen oder spazieren gehen. Trotzdem gibt es doch viele Urteile. Weil ich viel in Vietnam lernen muss, kenne ich viele Mathekenntnisse oder so, deshalb ist es einfacher für mich und meine vietnamesischen Freunde Naturwissenschaften hier zu verstehen. Ich bekomme nicht so viele Hausaufgaben hier in der Schule, deshalb nehme ich mehr an einigen Aktivitäten teil wie z.B. Judo und Aerobic. Ich fahre dann jede Woche mit meiner Gastmama zum Judo und gehe am Montag zum Aerobic. Ich habe auch einige Freunde beim Judo gefunden und wir schreiben uns auch sms wenn wir nach Hause kommen. Bis jetzt habe ich nur noch zwei Wünsche, dass ich zuerst ein Mal reiten könnte und zweitens wollte ich am Sonntag in eine schöne Kirche gehen. Ich will die Leute in der Kirche singen hören und mit ihnen zusammen beten.

Danke an AFS

Also ich habe wirklich viel zu erzählen weil ich jetzt viel Spaß im Leben habe. Ich möchte noch mal bei AFS dafür bedanken, dass AFS mir dieses wertvolle Stipendium gegeben hat, damit ich eine sehr schöne Zeit in Deutschland habe. Ich hoffe, Sie können meinen Bericht verstehen obwohl mein Deutsch noch nicht so perfekt ist. Ich werde noch viel versuchen um mein Deutsch zu verbessern. Ich habe doch noch 4 Monate und ich glaube, alles wird noch schöner sein. Deshalb hoffe ich dass ich später noch mal einen anderen Bericht schreiben dürfte um meine Erfahrungen zu verteilen.

Geschrieben von:Le Hong aus Vietnam, 2010/2011, Mercator Stiftung

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