Pablo, USA, 2021, Schuljahr im Ausland mit dem Bärbel Helmers Stipendium

Am elften August 2021 hat vor ungefähr einem halben Jahr mein Auslandsjahr angefangen. Die ersten Tage waren definitiv prägend und ich denke oft zurück daran wie alles angefangen hat. Insbesondere mit meinen Freundschaften die ich bis jetzt schließen durfte mit so vielen neuen Menschen die ich kennengelernt habe.

Freundschaften schließen

Mein erster Tag hat mir eine sehr verrückte (positive verrückte) Mischung, zwischen, realisieren was gerade passiert, extrem viele neue Menschen kennen lernen und so viele neue Orte sehen geboten.
Auch wurde ich direkt in den Sport den ich für zwei Monate gemacht habe eingeführt: Das Cross Country Running. Für mich war das eine der besten Entscheidungen die ich hier getroffen habe, dem Cross Country Running Team beizutreten und das aus vielen Gründen. Zuerst einmal der mit Abstand größte Vorteil den es mir gegeben hat waren die sozialen Kontakte. Die meisten meiner engen Freunde die ich habe im Moment waren im Team. Was ich sehr gut finde ist, dass der Sport so nah an die Schule gekoppelt ist, was es deutlich einfacher macht tiefere Freundschaften zu schließen, weil man dieselben Leute öfter sieht und mehr Möglichkeiten hat ins Gespräch zu kommen.

Besonders an den Wochenenden, wenn die Wettbewerbe ausgetragen werden, hat man automatisch einen Tag an dem man mit Freunden sein kann ohne großen Organisationsaufwand. Natürlich gibt es dann auch noch den sportlichen Aspekt der mich persönlich sehr erfüllt hat. So langweilig Running auch klingt es hat unglaublich viel Spaß gemacht sich jede Woche auf’s Neue ein Ziel vorzunehmen und am Wochenende zu versuchen einen neue “pr” (personal record) aufzustellen, während man mit seinen Freunden sein kann.
Ein anderer Aspekt der sehr entscheidend für mich ist, ist, dass man sich viel mehr auf Sport und Sozialleben konzentrieren kann wenn man nicht so viel mit der Schule beschäftigt ist. Das ist für mich sehr befreiend und gibt mir die Chance meinen Horizont zu erweitern, die ich mit dem Schulstress in Deutschland nicht hätte. Auch macht es mich sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe all das hier momentan zu erleben. Unter anderem durch Ihre Stiftung. Vielen Dank.
Generell kann ich sehr empfehlen, zumindest im Moment, dass man sich die Zeit nehmen sollte, sich nicht unter Druck setzen lässt und sein Jahr so plant, dass schulische Leistungen nicht der Mittelpunkt sind. Sonst hat man meines Erachtens “nichts Halbes und nichts Ganzes”

Elche im Garten

Nachdem ich jetzt den Sport und auch das Sozialleben schon etwas beschrieben habe, nun zu meinen Eindrücken die ich in der Zeit nach meiner Ankunft hatte:
Es war von Anfang an alles ziemlich surreal auf einmal zu wissen, dass man hier ein Jahr bleiben wird, bis ich mich nach ein paar Wochen daran gewöhnt habe. Keine engen Freunde zu finden war immer die größte Angst. Wenn ich mich dann aber rational daran erinnert habe, dass es natürlich ist, dass man nicht nach einer Woche schon den gleichen Freundeskreis wie in Deutschland nach Jahren haben kann, lässt sich diese Angst relativ gut bezwingen.
Ein weiterer grundsätzlicher Eindruck nach den ersten Wochen war die atemberaubende Natur, die man hier in Alaska zu sehen bekommt. Was ich dazu erwähnen muss ist, dass man im Gegensatz zu Deutschland hier ein bisschen mehr auf die Wildness achtgeben muss, genauer gesagt Elche und Bären. Elche sehe ich jede Woche in der freien Natur oder sogar manchmal im Garten. Das ist immer eine aufregende Erfahrung, auch wenn man natürlich aufpassen muss. Diese hatte ich in Deutschland nie gehabt und wovon ich wahrscheinlich auch noch vielen Freunden erzählen werde. Bären habe ich noch nicht gesehen auch wenn es sie hier gibt.

Meine Gastfamilie

Ich lebe mit einer sehr aktiven Familie, wir haben dementsprechend viele Outdoor-Aktivitäten gemacht und waren oft wandern, was mir persönlich sehr gefallen hat und viel Raum für Gespräche mit meiner Gastfamilie gelassen hat.
Zur Beziehung mit meiner Gastfamilie lässt sich sagen, dass es sich schnell relativ normal angefühlt hat, Teil ihres Haushaltes zu sein. Ich wurde oft proaktiv nach Wünschen gefragt und habe mich gut eingebunden gefühlt.
Eine Sache gab es jedoch, die mir in den ersten Wochen etwas schwergefallen ist, nämlich sich an die Unterschiede im Tagesablauf zu gewöhnen. Schule beginnt hier schon um 7:30 Uhr, es gibt um 10:45 Uhr Mittagspause in der Schule und der Sport direkt nach der Schule an jedem Tag, haben meinem Energielevel etwas zugesetzt. Zudem war es sehr ermüdend dauerhaft Englisch zu sprechen in den ersten Wochen. All das hat sich bis jetzt natürlich zur Normalität entwickelt.

Neue Normalitäten

Generell haben sich einige Dinge in meinem Leben zur Normalität entwickelt. Zu meinem Sozialleben hier kann man sagen, dass ich mich normalerweise jedes Wochenende mit Freunden treffe, zusätzlich zu meinen Sport Events und wir schauen normalerweise einen Film, machen einen Ausflug oder machen Photos. In letzter Zeit interessiere ich mich sehr für das Thema und habe hier einige Freunde die auch “into” Photographie sind, was es natürlich alles einfacher macht. Unter der Woche kommt es eher seltener vor, dass ich mich mit Freunden treffe, da ich diese nach der Schule beim Cross Country Running oder momentan beim Cross Country Skiing, was vom Ablauf der Events sehr Ähnlich zu Running ist, und mir auch sehr viel Spaß macht, sehe.
Wenn andere Leute mit einem bestimmten Hobby, mich fragen würden was “in” und was “out” ist kann man wirklich nicht viel sagen, weil es einfach so viele unterschiedliche Gruppen und Clubs gibt wo man “seine Leute” finden kann.

Austausch in Coronazeiten

Da zu allen sozialen Aktivitäten momentan leider auch Covid gehört, muss man sich generell etwas einschränken, wenn es um soziale Kontakte geht. Am besten findet man da zuerst eine Regelung mit der Gastfamilie, um Konflikte zu vermeiden. Dann bleibt sich nur noch Alternativen zu suchen und sich nicht unterkriegen zu lassen, was bei mir erstaunlich gut funktioniert.

Zum Abschluss möchte ich noch einmal betonen wie glücklich und dankbar ich für jeden und insbesondere für Sie und Ihr Bärbel Helmers Stipendium bin, mit dem sie es möglich gemacht haben für mich, die beste Zeit meines Lebens mit so vielen schönen neuen Erfahrungen erleben zu dürfen.

 

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