Bianca, Polen, 2012, Schuljahr im Ausland mit Baden-Württemberg-Stipendium:

Mein Auslandsjahr in Polen ist nun vorbei. Zehn Monate in diesem einzigartigen Land haben mich sehr geprägt und ich werde diese Zeit wohl für immer in meinem Herzen tragen. Nun nach meiner Rückkehr fragen mich alle, wie es war. Doch wie soll man das erklären? Meist sage ich genial. Doch das wird dem, was ich fühle, bei Weitem nicht gerecht. Ich fühlte mich von Anfang an total wohl und gut aufgehoben. Meine dortige Umgebung wurde zu meinem zweiten zu Hause, meine Gastfamilie zu meiner zweiten Familie und das ganze Land sowie die Leute und deren Kultur verzauberten mich.

Die Sprache war anfangs natürlich die größte Hürde, die es auf dem Weg in die Tiefen der polnischen Kultur zu nehmen galt. Doch dank meiner (polnischen) Mama, die mich unterrichtete, machte ich schnell Fortschritte. Die zu Beginn unaussprechlich wirkenden Worte gingen mir immer leichter über die Lippen und auch die Grammatik begann langsam logisch zu werden. Doch neben der Sprache lernte ich ebenfalls eine Menge über das Land selbst. Mit Familie und Freunden besuchte ich viele schöne Orte in den verschiedenen Teilen des Landes. Dabei erfuhr ich viel über die Geschichte der Orte, hörte deren Legenden, aber sah auch ein sehr modernes Polen.

Immer wieder überrascht

Immer wieder überraschten mich die verschiedensten Dinge, die ich so gar nicht erwartet hätte. Wenn mich z.B. jemand vor meinem Aufenthalt dort gefragt hätte, was das Nationalgetränk der Polen sei, hätte ich wahrscheinlich gesagt der Wodka. Doch nun habe ich eine ganz andere, möglicherweise überraschende Antwort parat: nämlich Tee. Egal ob Minze oder Himbeere, gesüßt oder schwarz, Tee hat mich das ganze Jahr über begleitet und ich habe diese Tradition auch übernommen. Gerade solche Erfahrungen waren für mich Denkanstöße. Ich hatte so auch die Möglichkeit, über so manche deutsche Tradition oder Eigenart nachzudenken und blicke nun anders auf viele Dinge. So abgedroschen das auch klingen mag – Ich habe über den Tellerrand geblickt und dabei herausgefunden, dass es viel mehr gibt, als nur das begrenzte Stück Welt, das ich bis dahin gesehen hatte. Das Land hat mich begeistert und ich kann wirklich nur sehr positiv von diesem Jahr sprechen. Selbst wenn man zwischendurch auch mal eine schlechtere Phase hatte, geht man gestärkt aus diesen Erfahrungen hervor, was unglaublich wertvoll ist.

Es gibt wohl keinen Weg, all das zum Ausdruck zu bringen, was in mir vorgeht, wenn ich an das Jahr zurückdenke. Ich kann es wirklich nur weiterempfehlen. Ich jedenfalls würde es ohne zu Zögern wieder tun. Und ganz bestimmt werde ich in meine zweite Heimat zurückkehren. An dieser Stelle möchte ich noch einmal ganz herzlich der Baden-Württemberg-Stiftung danken, ohne deren Stipendium mir die Teilnahme am Programm gar nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank! Und auch AFS möchte ich danken, dafür, dass ich dank dieser Organisation so ein wunderschönes Jahr in Polen erleben durfte.

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