Mein Auslandsjahr habe ich auf Island, dem Land aus Feuer, Wasser und Eis, verbracht. Ich muss sagen, es hat sich gelohnt und es war, für mich, die richtige Wahl! Die Landschaft ist wunderschön und auch die Art und Weise wie die Menschen dort leben. Reykjavik ist, wie andere Städte in Island, eine bunte Stadt. Die Häuser sind in alle Farben getaucht. Isländer sind sehr freundlich und wenn Isländer wissen, dass man nicht von dort ist, kommt als erste Frage: Und wie gefällt dir Island? Mir hat Island gut gefallen, es gab viele verschiedene Wasserfälle, Nordlichter, Geysire und Vulkane. Man könnte denken, dass einem die ganze Zeit die Angst im Nacken sitzt, dass ein Vulkan ausbrechen könnte, allerdings hat man darüber gar nicht so nachgedacht.
Das Verhältnis von Lehrern und Schülern
In der Schule war das Verhältnis zu den Lehrern sehr entspannt. Man hat sich geduzt, was man grundsätzlich auf Island so macht, und der Lehrer wurde mit dem Vornamen angesprochen oder auch mit einem Spitznamen. Es wurden öfters Witze gemacht und man machte zum Beispiel im Unterricht auch mal einfach etwas, was überhaupt nicht auf dem Schulplan stand, wie einen Songcontest im Englischunterricht, auch mitten im Schuljahr. Hier in Deutschland macht man so etwas ja eher, wenn das Schuljahr schon fast um ist, und auch die Lehrer werden gesiezt und mit dem Nachnamen angesprochen. Am Anfang war es komisch, dass die Schüler die Lehrer mit einem Spitznamen angesprochen haben, aber sehr schnell war es normal.
Besondere Momente
Ein sehr schöner Moment war, mit meinem Orchester, dem größten in Reykjavik, in der Harpa, DER Musik- und Konzerthalle in Reykjavik, zu spielen. Am Kultur-Kindertag haben wir dort im großen Eldborg-Saal gespielt. Dieser Saal ist der größte in der Harpa. Er ist in schwarz und rot gehalten. Neben den roten Sitzen vor der Bühne gibt es auch Emporen. Die Bühne war richtig schön groß, mit einem großen Backstage-Bereich. Wir haben berühmte isländische Kinderlieder gespielt, aber auch die Titelmusik von Spongebob, den Simpsons oder Lazy Town. Natürlich kam das Beste zum Schluss und das war in diesem Fall „Little Talks“ von „Of Monsters and Men“. Es war einfach eine tolle Stimmung dort, und es hat total Spaß gemacht. Alle waren begeistert! Besonders schön fand ich, dass meine Gastfamilie auch da war.
Besuch beim Präsidenten
Ein weiterer besonderer Moment war der Besuch beim isländischen Präsidenten Ólafur Ragna Grímsson während des Kulturcamps. Auf der Hinfahrt zum Haus des Präsidenten waren die anderen Austauschschüler und ich alle sehr aufgeregt. Generell kommt man sehr nah an das Haus des Präsidenten heran, es sind weder Kameras angebracht noch stehen dort Polizisten. Nachdem wir unsere Jacken aufgehängt haben, wurden wir in einen großen Raum geführt, in dem der Präsident auch seine politischen Gäste empfängt. Dort bekamen wir etwas zu trinken gereicht, und dann kam auch schon der Präsident. Er hat sich mit uns unterhalten und unsere Fragen beantwortet. Danach wurden Fotos gemacht, Einzelbilder und Gruppenfotos. Zum Schluss zeigte man uns noch das Haus. In der ersten Etage hat man viele Gastgeschenke aus anderen Ländern gesehen. Und wir durften sogar am Schreibtisch des Präsidenten sitzen!
Der Abschied
Ein weiterer sehr schöner Moment war mein letzter Tag mit meiner zweiten Gastfamilie. Ich durfte mir meine Abschiedssuppe aussuchen und alle waren da. Wir haben lecker gegessen, ich habe mein Geschenk übergegeben, ein Kochbuch mit deutschen Rezepten auf Englisch und alle haben sich gefreut. Sie waren ganz begeistert davon. Später haben wir dann noch gemeinsam Karten gespielt, und ich habe zum Abschied eine Kette bekommen. Für mich, und ich denke auch für den Rest meiner Gastfamilie, war es ein sehr schöner Abend.
Mein Rat an zukünftige Austauschschüler
Zukünftigen AFSern kann ich mit auf den Weg geben, dass sie offen und neugierig sein sollten für Neues. Zeigt reges Interesse und fragt, wenn ihr etwas nicht wisst. Kommunikation ist allgemein sehr wichtig, ob mit der Gastfamilie, in der Schule oder mit Freunden. Es ist aber auch wichtig, mutig auf Fremde zu zugehen. Außerdem sollte man versuchen alles mitzunehmen, was geht, wie ein Schwamm der Wasser aufsaugt. Die Treffen mit anderen AFSern sind in meinen Augen auch sehr wichtig, da sie einen großen Teil des Auslandsjahres ausmachen.
Zum Schluss möchte ich AFS noch meinen Dank aussprechen, denn AFS hat mir ein Stipendium gegeben und mir so geholfen, diese tolle Erfahrung erleben zu können.