Louisa, Kanada, 2019, CSP:

Louisa hat ihren Freiwilligendienst in Kanada mit AFS und dem Community Service Program (CSP) gemacht. Sie hat bei der Stanley Park Ecology Society mitgewirkt, die sich u.a. für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzt und ökologische Bildungsangebote für Schulklassen und Privatpersonen anbietet.

AFSerin Louisa im Wald beim arbeiten in Kanada

Meinen Freiwilligendienst mit AFS habe ich von Anfang September bis Ende Januar in Kanada, Vancouver bei der Umwelt Organisation Stanley Park Ecology Society gemacht. Viel wusste ich nicht über Kanada und die Kultur der Kanadier. Ich wusste, dass Kanadier wohl sehr hilfsbereit, freundlich und offen gegenüber neuen Menschen aus anderen Kulturen sein sollten. Außerdem wusste ich, dass Kanada ein unglaublich großes Land mit beeindruckender Natur ist: zwei Ozeane, die Rocky Mountains, die Niagarafälle, unglaubliche Kälte im Winter. Es gibt Orte, an denen kaum Menschen leben. Und natürlich kannte ich das Klischee vom Kanadier, der nichts anderes als Ahornsirup isst.

Neue Eindrücke in Kanada

AFS Freiwilligendienst Vancouver, Kanada

Mein erster Eindruck von Kanada, beziehungsweise Vancouver, war, dass ich unglaublich beeindruckt war von der Vielseitigkeit dieser Stadt. Eine wunderschöne Großstadt, in der man alles findet, was man sich nur vorstellen kann. Eine Großstadt, die direkt am Meer liegt, und wenn man Glück hat, kann man sogar Wale sehen. Eine Großstadt, von der aus man in weniger als einer Stunde in den Bergen ist und wandern oder Skifahren kann.
Eine Großstadt mit einem unglaublich großen, beeindruckenden Park, der mein Arbeitsplatz war.

Einige Dinge waren zunächst ungewohnt. Zum Beispiel der Multikulti Charakter der Stadt. Menschen aus der ganzen Welt leben und arbeiten hier. Manchmal habe ich in der Bahn unglaublich viele unterschiedliche Sprachen gehört, aber Englisch war keine davon. Man sieht sehr arme, sehr reiche konservative, liberale sehr moderne und eher altmodische Menschen. Es ist eine so vielseitige Stadt mit so unterschiedlichen Menschen, wie man das in Deutschland nicht unbedingt kennt. Ungewohnt war zunächst auch die Skytrain. Eine Bahn, die einen schnell vom einen Ende der Stadt zum nächsten bringt. Oder die Busse, von denen es unglaublich viele gibt und für die man sich in einer Schlange anstellen muss, um einzusteigen.

Die freundlichen, hilfsbereiten Menschen, das vielseitige internationale Essen, der Umgang mit Mitmenschen und der Bezug der Menschen zu Natur und Umwelt hat mich an Europa und an Deutschland erinnert und mich mich in Vancouver sehr wohlfühlen lassen.

Meine kanadische Gastfamilie

Meine Gastfamilie war ein wenig anders, als ich es mir vorgestellt hatte, aber ich habe mich trotzdem wohlgefühlt. Ich habe in einer philippinischen Gastfamilie gewohnt, was offenbar sehr häufig vorkommt, da die Familien bezahlt werden, wenn sie Gastschüler aufnehmen. Ich habe ziemlich weit außerhalb von Vancouver gelebt und war auch nicht so richtig Teil der Familie. Das Essen stand zu gewissen Zeiten auf dem Tisch und jeder hat dann gegessen, wann er wollte. Auch unternommen habe ich mit der Familie nichts. Obwohl ich mir das nicht ganz so vorgestellt hatte und es von AFS nicht wirklich gut kommuniziert war, habe ich mich sehr wohl gefühlt und mich mit meiner Gastmutter und den anderen Gastschülerinnen gut verstanden.

Mein Einsatz bei der Stanley Park Ecology Society (SPES)

AFS-Freiwillige Louisa mit Kolleginnen und Kollegen der Stanley Park Ecology Society, Vancouver, Kanada beim Arbeitseinsatz im Park

Mit meinem Arbeitsplatz und meinem Projekt hatte ich sehr viel Glück. Gearbeitet habe ich bei der Stanley Park Ecology Society (SPES) mitten im Stanley Park. Der Stanley Park ist mit ca. 400 Hektar der größte Stadtpark Kanadas. Der Park grenzt direkt an Vancouver Downtown, ist umgeben vom Meer und bietet unglaublich viele Unternehmungsmöglichkeiten. Von Wandern, Fahrrad fahren und Schwimmen im Meer über ein Aquarium und verschiedene tolle Restaurants ist alles dabei, was das Herz begehrt.

Die Organisation Stanley Park Ecology Society übernimmt viele verschiedene Aufgaben. Der größte Teil ist wohl die Öffentlichkeitsarbeit. Es gibt unterschiedliche Workshops, Events, Führungen und andere Programme, in denen es um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt des Stanley Parks, die Geschichte des Stanley Parks oder um die Natur Kanadas geht. Außerdem bietet SPES viele unterschiedliche Programme für Schulklassen an, die im Stanley Park oder auch im Klassenzimmer stattfinden.

Außerdem kümmern sie sich um die Erhaltung der Artenvielfalt. SPES hat viele Freiwillige, die jede Woche viel Unkraut entfernen und neue einheimische Pflanzen einpflanzen. Solche Events gibt es auch für die Öffentlichkeit. Außerdem forschen und recherchieren sie über verschiedene einheimische Tiere und Pflanzen und wie man sie bei ihrem Leben mitten in einer Großstadt unterstützen kann.

Ich selbst habe vor allem im Büro gearbeitet, aber auch bei allen genannten Aufgaben unterstützt. Vor allem war ich dafür zuständig, dass die verschiedenen Events gut promotet werden. Ich habe Poster designt, Karten mit den Events darauf gedruckt und die Programme auf den unterschiedlichsten Webseiten gepostet. Mein größtes Projekt war das „Co-Existing with Coyotes-Programm“. Dies ist ein Bildungsprogramm, in dem SPES die Einwohner von Vancouver über Kojoten informiert und darüber, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollten. Alle Aufgaben, die mit diesem Programm zu tun hatten, haben mir unglaublich viel Spaß gemacht.

In meiner Zeit bei SPES habe ich immer wieder kleine eigene Projekte gehabt und konnte viel eigenständig arbeiten. Meine Arbeit bei der Stanley Park Ecology Society war vielseitig, hat Spaß gemacht und ich habe tolle Menschen kennengelernt, die eine unglaublich wichtige Arbeit machen.

Ich habe jede Woche 30 Stunden, also fünf Tage die Woche mit jeweils sechs Stunden am Tag, gearbeitet. Nur selten habe ich auch mal an Wochenenden gearbeitet, wenn meine Unterstützung bei Events benötigt wurde. Das einzige Manko war, dass ich etwas mehr als eine Stunde gebraucht habe, um zur Arbeit zu kommen, da ich so weit außerhalb gewohnt habe.

Betreuung

In Kanada hatte ich eigentlich keinen Grund AFS beziehungsweise die Partnerorganisation um Hilfe zu bitte. Allerdings war mir auch nicht wirklich klar, wer mein Ansprechpartner in Kanada sein sollte, da ich nie eine explizite Nummer oder E-Mail Adresse eines Ansprechpartners bekommen habe. Was mich etwas gewundert hat und wozu ich gerne mehr Informationen gehabt hätte war, dass mich niemand vom Flughafen abgeholt hat und meine Gastfamilie außer meinem Namen und dem Datum, an dem ich ankam, nichts über mich wusste, obwohl ich ja bei der Bewerbung sogar ein Brief an die Gastfamilie schreiben sollte. Da ich mich aber mit meiner Gastmutter gut verstanden habe und ich öfter mit ihr gesprochen habe, konnte ich ihr dann einiges über mich und meinen Freiwilligendienst erzählen.

Fortschritte in Englisch

AFS Freiwilligendienst: klassische Kanadische Landschaft mit See und Wlad

Mit der Sprache und Kommunikation hatte ich so gut wie keine Probleme, da ich Englisch ja schon neun Jahre in der Schule hatte. Natürlich gab es manchmal kleine Missverständnisse, weil ich etwas nicht ganz verstanden habe und ich musste auch einige neue Wörter lernen, die wichtig für meine Aufgaben bei SPES waren. Insgesamt habe ich gemerkt, dass sich mein Englisch um einiges verbessert hat. Ich verstehe viel mehr und vor allem traue ich mich viel mehr zu sprechen und denke nicht mehr so viel nach. Auch mein Lesen und Schreiben auf Englisch ist sehr viel besser geworden und ich glaube, dass wird mir in Zukunft sehr helfen.

Eine unglaublich tolle Zeit

Auch wenn nicht alles klar kommuniziert war und die Vorbereitungsseminare mir für den Aufenthalt in Kanada nicht viel gebracht haben, hatte ich eine unglaublich tolle Zeit in Vancouver. Ich habe das beste Projekt bekommen, das ich mir nur wünschen konnte, tolle und inspirierende Menschen kennenglernt und in einer wunderschönen Stadt gelebt. Diese Zeit werde ich nie vergessen.

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