Emmi, Costa Rica, 2016, AFS-Kurzzeitaustausch:

Costa Rica ist ein kleines Land zwischen Pazifik und Karibik in Mittelamerika. Landschaftlich ist es das schönste Land, in dem ich jemals war, in der Mitte zieht sich ein Gebirge mit viel Natur und teilweise aktiven Vulkanen entlang. Die Pazifikküste ist sehr schön (in der Karibik war ich leider nicht). Es gibt viele Nationalparks, in denen man die Natur und viele einheimische Tiere bestaunen kann. Ich habe Tukane, Arras, Waschbären und einige andere Tiere gesehen und auch Wasserfälle, Kaffeeplantagen, Mangobäume und vieles mehr.

Meine achtwöchige Reise war in drei Teile unterteilt. Erst hatte ich zwei Wochen Sprachkurs, dann fünf Wochen Gastfamilien-Aufenthalt und abschließend eine Woche Rundreise. Zwischendurch gab es noch ein paar Informationsveranstaltungen von AFS. Der Sprachkurs war optional.

Sprachkurs

Der zweiwöchige Sprachkurs war auf einer ökologischen Farm in einem kleineren Dorf in der Nähe von der Hauptstadt San Jose. Zusammen mit 38 anderen Austauschschülern aus verschiedenen Ländern der Welt haben wir in kleinen Holzhütten gewohnt und nur regionales vegetarisches Essen bekommen.

In kleinen Gruppen (7-11) wurden wir je nach Spanischkenntnissen in Klassen eingeteilt. Wir hatten unter der Woche täglich vier Unterrichtseinheiten und nachmittags noch Spiele gespielt. Es gab eine Talentshow, Yogastunden und einiges mehr. Am Wochenende haben wir einen unvergesslichen Tagesausflug zum Wildwasserrafting im Regenwald gemacht, bei dem wir auch Affen gesehen haben. Insgesamt habe ich nicht besonders viel Spanisch gelernt, nur nochmal die Grammatik und einige Vokabeln wiederholt, was mir aber trotzdem gut weitergeholfen hat.

Gastfamilienaufenthalt und Schulbesuch

Zusammen mit acht anderen Austauschschülern aus Italien, Frankreich und den USA bin ich einem kleinem Dorf Namens Cachi gelandet. Dort habe ich für fünf Wochen bei einer Gastfamilie gewohnt und bin auf eine öffentliche Schule gegangen. Wahrenddessen hat AFS ein paar Mal mit uns Ausflüge gemacht. Zum Beispiel zu dem Vulkan Irazu.

Zur Schule bin ich mit den berühmten gelben Schulbussen gefahren. Diese hat schon um 7 Uhr morgens angefangen und ging an drei Tagen sogar bis 16:10 Uhr. Die Schule ist sehr anders als in Deutschland. Nicht so streng, während des Unterrichtes waren viele am Handy oder haben sich unterhalten, öfters sind die Lehrer auch mal für kurze Zeit verschwunden und keiner wusste wieso. Meine Schule hatte natürlich wie alle in Costa Rica eine Schuluniform die aus einer hellblauen Polobluse, einer dunkelblauen Stoffhose und schwarzen Schuhen bestand. Zum Mittagessen in der Schule, das umgerechnet nur 42ct (oder 250 Colones) gekostet hat, gab es meistens Reis mit Bohnen und Saft.

Meine Gastfamilie bestand aus drei Schwestern (4, 16 und 17 Jahre) und ihren Eltern. Familie ist in Costa Rica sehr wichtig. Wrr haben oft Onkel, Tanten und Großeltern besucht. Die meisten Familien sind riesig groß, beide meiner Gasteltern haben sieben Geschwister. Sie fanden es richtig komisch, dass es in Deutschland Einzelkinder gibt und konnten gar nicht verstehen warum. Es ist auch normal, dass die Kinder bis Mitte zwanzig noch Zuhause wohnen. Mit meiner Familie habe ich am Wochenende oft Ausflüge gemacht, unter der Woche ging das jedoch nicht so gut. Wir haben zusammen gekocht oder Spiele gespielt. Ich habe auch im Haushalt mitgeholfen.

Die ganze Familie war fast immer zusammen im Wohnzimmer, es ist unhöflich,  wenn man in sein Zimmer geht und dabei sogar die Tür schließt. Dass man zusammen isst, so wie in Deutschland, war ganz und gar nicht so in Costa Rica. Jeder konnte sich einfach etwas nehmen, wenn er Hunger hatte und beim Mittag wurde auch nicht gewartet, bis alle ihr Essen bekommen haben um gemeinsam anzufangen.

Ausflüge

AFS-Costa Rica hat ab und zu mit uns Austauschschülern Ausflüge gemacht. Wir sind zu dem  Vulkan Irazú gefahren, der liegt in 3000 Metern Höhe, und es ist sehr kalt dort. Einmal sind wir wandern gegangen, zu dem Mirader Monte Sky. Ein Aussichtspunkt über die umliegende Gegend, außerdem gab es dort auch einen Wasserfall, in dem wir gebadet haben.

Sprache

Meine vier Jahre Schulspanisch haben mir sehr geholfen. Die Grammatik ist in Lateinamerika etwas anders, aber da kommt man schnell rein. Wenn man ein Wort nicht kannte hat Mimik und Gestik geholfen oder zu Not auch der Übersetzer geregelt.

Essen

Ein AFS-Freiwilliger aus Costa Rica meinte zu mir AFS steht für „arroz, frijoles, siempre“ (Bohnen, Reis, immer), was hier echt zugetroffen hat. Reis gab es wirklich jeden Tag! Und Bohnen fast jeden Tag. Die exotischen Früchte wie Mango oder Ananas sind um vieles besser als in Deutschland. Milchprodukte sind sehr teuer aber nicht so lecker.

Rundreise

Bei der Rundreise haben wir Austauschschüler uns das erste Mal nach dem Sprachkurs wiedergesehen und unsere Erfahrungen ausgetauscht. Auf der Rundreise haben wir drei Orte besucht. San Jose, den Vulkan Arenal, und die Pazifikküste. In San Jose haben wir mit AFS über unsere Erlebnisse gesprochen und Feedback gegeben. Beim Vulkan Arenal sind wir zwei Nächte in einem Hotel mit Pool geblieben, dort haben wir einen Ausflug in einen Wasserpark gemacht. Und zum Schluss das Highlight der ganzen Reise: der Strand. An dem paradiesischem Strand konnten wir uns die letzten zwei Tage erholen. Dort waren viele Affen, Arras, Waschbären, Echsen und Schmetterlinge.

Fazit

Ich habe ich viele neue Erfahrungen gemacht, haben tolle neue Leute kennengelernt und Spanisch gelernt. Ich habe eine ganz andere Kultur kennengelernt und eines der schönsten Länder der Welt gesehen. Ich habe viele neue Dinge kennengelernt Ich bin sehr froh diese Reise gemacht zu haben, obwohl ich anfangs ein bisschen gezweifelt habe. Ich kann jedem, dem ein ganzes oder halbes Jahr für einen Austausch zu lange ist, einen solchen Kurzaustausch nur empfehlen.

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