Juan Sebastian aus Kolumbien, weltwärts, Deutschland 2022
Am Anfang…
Am 29. 04. 2022 flog ich von Kolumbien nach Deutschland. In diesem Moment wartete ich so lange, wahrscheinlich zwei Jahre! Mein Traum ist immer noch gewesen, die deutsche Kultur zu erleben und ich konnte an diesem Tag meinen Wunsch erfüllen. Der Anfang dieses Abenteuers begann 2019, als ich vor meinem Laptop saß und fing an, im Internet herauszufinden. AFS war die geeignetste
Alternative und bewarb mich um zwei Projekte. Aufgrund Korona ist alles kaputt gegangen und beide Projekte wurden abgesagt☹. Meine Hoffnung ist nach und nach verschwunden, weil die Ungewissheit weltweit beherrschte und weder AFS noch ich wirklich wusste, wann die Pandemie vorbei war. Allerdings entschied ich weiter zu warten und zwei Jahre später bekam die große Nachtrichte, dass eine Hochschule in Karlsruhe sich für mich interessierte. Seitdem bereitete ich mich darauf vor und 2022 fuhr nach Deutschland. Eine neue Etage meines Lebens wurde real.
Die ersten Tage
Meine Familie aus Kolumbien hat für mich eine Abschiedsparty vorbereitet. Drei Tage später war ich zum ersten Mal in Deutschland und Europa. Das Warten zahlt sich am Ende aus. Eine neue Welt öffnete sich vor meinen Augen. Die Sprache wurde meine große Herausforderung. Obgleich ich in meiner Heimat einen ganzen Deutschkurs fertig gemacht habe, habe ich die letzten zwei Jahre nicht mehr die Sprache gelernt. Eine Folge davon war, den Großteil des Deutschlernens vergessen zu haben. Deshalb musste ich wieder starten, das Deutsch zu reden.
Am Anfang war ich begeistert von der Umgebung. Natürlich war sie ganz anders in meinem Heimatland. Die Ankunft war in Hamburg und dort fand ich die Luft sehr kalt. Ich blieb nur das erste Wochenende und am Montag 02.04. lernte in Karlsruhe meine Gastmutter kennen. Ganz großartig!
Meine Gastfamilie ist die beste. Sie sind nett und sie sind für mich eine große Unterstützung gewesen, um die Sprache zu üben. Die Familie besteht aus fünf Mitgliedern: die Gasteltern und drei Gastgeschwister. Die Kinder wohnen nicht mehr zu Hause, obwohl sie sehr jung sind. Ein kultureller Unterschied zwischen meiner Familie und meiner Gastfamilie ist, dass wir in Kolumbien noch bei unseren Eltern wohnen, egal wie alt wir sind. In Deutschland beginnen die Kinder normalerweise, früher mehr unabhängig zu sein.
Am Anfang konnte ich kaum ein paar Sätze ausdrücken, jetzt kann ich wenigstens auf Deutsch diesen Text schreiben.
Die nächsten Tage begann ich, an der Karlshochschule zu arbeiten. Meine Chefin hat mir das Gebäude gezeigt. Es ist klein, aber genug, damit man sich einfach mit den Mitarbeitern treffen kann.
Meine erste Stelle war in der Marketingabteilung. Dort hatte ich den Eindruck davon, wie international die Hochschule ist. Alle von uns kommen aus verschiedenen Ländern: USA, Italien, Brasilien und Kolumbien. Marketing ist eine schöne und freundliche Gruppe, mit der ich viel Spaß gehabt habe. Die ersten Tage waren bei der Arbeit so schwierig, weil meine Kollegen immer noch auf Englisch und Deutsch sprachen und ich beide Sprachen überhaupt nicht beherrschte. Außerdem bin ich immer wieder scheu gewesen und für mich ist es sehr kompliziert, das Eis zu brechen. Zum Glück begegnete ich mir einer großartigen Umgebung, wobei ich mich trotz der Sprache nach und nach anpassen konnte. Es war eine gute Gelegenheit, sowohl Englisch als auch Deutsch zu verbessern. Ich sollte sie nutzen!
Ehrlich gesagt war ich ein bisschen traurig, weil ich meine Familie vermisst habe. Aber die Freude kommt zu mir, denn jeden Tag lernte ich etwas Neues. In Kolumbien arbeitete ich als Lehrer und
hatte meine Freunde. Aber in Deutschland musste ich von Null an anfangen. Zum Glück habe ich mich gar nicht allein gefühlt, da ich immer an Karls Kontakt mit den Menschen hatte. Jetzt unterstütze ich nicht nur Marketing, sondern auch Service Desk und International Office. Als Freiwilliger, soll ich Hilfe anbieten. Egal welches Profil man hat, man soll den Menschen dabei helfen, was sie brauchen. Ich habe mein Bachelor beendet und, obwohl Erfahrung als Lehrer habe und gerade meinen Master in Philosophie arbeite, erhalte ich verschiedene Aufgaben, die nicht notwendigerweise im Zusammenhang mit meinem Studium sind: Videos bearbeiten, IB Schüle im Ausland anrufen, die Klassenzimmer aufräumen, bei den Prüfungen Aufsicht führen, Datenbasis aktualisieren, den Studenten*innen bei ihr Ersuchen unterstützen, die Veranstaltung von Karls teilnehmen usw. Am besten ist es, dass ich von diesen Aufgaben doch ziemlich lerne und auf Deutsch interagiere😊. Wenn ich so weiter übe, dann kann ich die Deutsche Sprache weiter verbessern und mich in der Zukunft einfacher um ein Aufbaustudium bewerben.
Unterstützung von AFS
In einem Land, wo man keine Beziehung hat, zu leben, ist eine schwierige Herausforderung, die jeder nehmen kann. Glücklicherweise bin ich davon, dass AFS eine gute Begleitung gemacht hat. Seit dem Anfang übernahmen sie die Versicherung und machten ein Treffen mit der Deutschen Botschaft aus. Sie bereiteten mich, wie alle Unterlagen vorzulegen, und verschafften mir am ersten Tag meine Telefonnummer. Außerdem boten sie mir eine Beihilfe an, damit ich einen Deutschkurs machen kann. AFS ist wirklich interessiert daran, dass die Freiwilliger*innen einen guten Aufenthalt erfahren und einen spannenden Austausch erleben. Deshalb musste ich an den Seminaren teilnehmen, die häufig in verschiedenen Städten (Hamburg, Leipzig, Göttingen, Hann. Münden, Bad Staffelstein, Fulda) organisierten. Dort haben sie mir Politik, kulturelle Begegnungen und soziale Anpassung erklärt. Das Lernen in den AFS-Seminaren war so hilfreich, dass es einfacher geworden ist, meine
Herausforderung anzunehmen.
Glücklicherweise bin ich davon, dass AFS eine gute Begleitung gemacht hat.
Dank der Begleitung und Unterstützung von AFS, ist mein Leben in Deutschland noch angenehmer. Trotz der Sprache kann ich so sagen, ich mag die deutsche Kultur und passe ein bisschen einfacher so an. Allerdings muss ich weiterarbeiten und niemals aufgeben. Die Anpassung erfordert mehr Zeit und ein Jahr hierher zu bleiben, ist nicht genug, um zu tun, alles, wovon ich träume. Die weise
Empfehlung von AFS war, geduldig zu sein. Es kommt jedoch, wie es kommt. Die Sprachbeherrschung wird in wenigen Tagen nicht geschafft. Sobald ich das Programm als Freiwilliger beende, will ich
hoffentlich in Kolumbien eine offizielle Deutschprüfung bestehen und danach meinen Master in Philosophie fertig machen. Ich hoffe auch, in der Zukunft wiederzufahren.
Meine liebe deutsche Familie
Meine Gastfamilie sind Beate und Harald die Eltern, während Birgit, Simon und Ina die Kinder sind.Beate hat mich am 02.05. in Karlsruhe Hauptbahnhof abgeholt und danach sind wir mit ihrem Auto nach Hause gefahren. Mein Zimmer war sehr schön: bequem, weit und hell. Es hat zwei Fenster, das mir immer noch eine wunderbare Landschaft zeigt. Das Haus ist groß mit einem schönen Garten. Während meine Wohnung an einer der anstrengenden Straßen von Bogotá liegt, steht das Haus auf dem Land in Nähe von Karlsruhe. Ganz ruhig ist dieser Ort. Ich konnte im Sommer die Sterne ansehen, aber im Winter war es schwierig, die Kälte auszuhalten. Am liebsten wohnte ich fast weit von der Stadt, so dass keinen städtischen Stress erlebte.
Das Haus ist groß und hat einen auffälligen Garten mit einem Schwimmbad. Im Sommer genoss ich es, bei meiner Gastfamilie im Garten zu essen. Manchmal aßen wir bei Freunden Kuchen, manchmal bestellten wir Pizza oder chinesisches Essen. Aber am meisten kochte Beate lieber, während Harald und ich gern den Tisch deckten und nach dem Essen die Küche aufräumten. Wenn sie kochten, aßen wir viel Obst und Gemüse und wenig Fleisch. Ab und zu tranken wir Wein oder Bier.
Jedes Mal, wenn wir uns im Esstisch unterhielten, hatte ich den großartigen Augenblick, Deutsch zu sprechen.
Das Abendessen war ja sehr wichtig, da wir auf Deutsch nicht nur über unsere alltäglichen Aufgaben bei der Arbeit, sondern auch über „Fun Facts“ rund um Deutschland, Kolumbien und die Sprachen
redeten. Jedes Mal, wenn wir uns im Esstisch unterhielten, hatte ich den großartigen Augenblick, Deutsch zu sprechen. Sie hörten mich zu und sprachen sehr langsam, damit ich verstehen konnte.
Neben dem Abendessen war das Gesellschaftsspiel ebenso wichtig. Ihr Lieblingsspiel ist „Zug um Zug“. Ein spannendes Spiel, in dem es um Zugstreckesaufbau geht. Je mehr oder länger Strecken man hat, desto mehr Punkte kriegt man. Obwohl ich zweimal gewann, ist es auch eines meiner Lieblingsspiele.
Bevor ich meine Gastfamilie kennenlernte, fürchtete ich ehrlich, eine schlechte Beziehung zu bekommen. Aber Gott sei Dank gab es kein Unglück, weil die sie die freundlichsten Menschen, mit denen
ich jemals interagierte, sind. Sie bezeichnen sich durch ihre Großzügigkeit und ihre Sympathie. Beate half mir z.B. bei der Aufenthaltserlaubnis, dem Bankkonto und dem „ScoolCard“ und Harald lud uns zum Essen im Restaurant ein. Wenn sie nach Kolumbien reisen wollen, sind sie natürlich herzlich willkommen. Die Tür meines Hauses ist ganz geöffnet für sie!
Weil sie eine große Unterstützung waren, hatte ich den Vorteil, das Geld zu sparen. Als Freiwilliger bekam ich nicht so viel Geld und trotzdem konnte ich viel reisen. Einer meiner Reisen war nach Freusburg, welche eine kleine Stadt ist und im Norden von Rheinland-Pfalz liegt. Da war ein interessanter Ausflug, denn alle die Haralds Familie trafen sich zusammen und ich war nur der einzige
Fremde. Wir übernachteten nur am Wochenende in einer Jugendherberge. Das Treffen blieb in meiner Erinnerung als eine der besten Erfahrungen in Deutschland, weil es der geeignete Moment zum
Sprechen war. Ich muss sagen, dass es nicht so einfach war, aber schließlich spannend. Die Augenblicke, die wirklich eine schwierige Herausforderung waren, waren, mit Menschen zu interagieren. Die Sprache war ein Hindernis, um Leute einfach kennenzulernen. Allerdings war meine Gastfamilie dazu hilfsbereit und in Freusburg konnte ich mich einfach sozialisieren.
Einfach war auch Beates Geburtstagsparty. Alle Freunde von ihr waren zu Hause und während der Feier konnte ich eine lange Konversation über philosophisches Lesen mit einem Physiker. Das war ausgezeichnet! Ein gutes Zeichen, dass ich die Sprache verbesserte!
Karlshochschule
Das erste Mal, das ich Kontakt mit Karls aufnahm, war durch ein Onlinegespräch. Sie fragten mich, ob ich bei ihnen so früh wie möglich zu arbeiten beginnen kann. Aber ich konnte nicht bis März 2022, da alles auf die Reise vorbereitet geworden ist. Mein erster Eindruck von Karls war, dass ich mich einfacher anpassen würde, weil ich zum Studium auf Sozialwissenschaft spezialisiert bin und die Karlshochschule sich auf den gleichen Bereich fokussiert. Und ich hatte Recht!
Karls hat mir die Gelegenheit gegeben, den Studenten zu teilen, alles, was ich weiß. In „Area Studies: Latin America“ konnte ich bspw. einerseits einen Vortrag über den Kolonialismus in Bezug auf philosophische Ideologie der Boden zwischen Lateinamerika und Europa und legte ich andererseits in „Introduction to Philosophy of Action“ einen Vortrag über Wittgensteins Philosophie vor, worum sich meine Masterabschlussarbeit handelt. Karls verschafft den Raum, damit die Studenten*innen immer noch Kontakt mit verschiedenen Perspektiven aus anderen Ländern. Ich hätte gerne meine kulturelle Sicht mitteilen können.
Noch viel besser war die Möglichkeit, an ein paar Sprachkursen teilzunehmen. Wenn ich mein Hauptziel wirklich erreichen will, nämlich die Sprache zu verbessern, dann sind zwei Deutschkurse an
Karls darauf geeignet. Dank beiden Kursen konnte ich, glaube ich, von A2 bis B2 Fortschritt machen.
Die Karlshochschule bietet an, eine internationale Gemeinschaft zu erleben, und da ist die beste Variante, um die Sprache zu verwirklichen. Dazu braucht man den Kontext und Karls hat die ideale
Umgebung. Meine Kollegen*innen sind sehr freundlich. Dank ihnen habe ich immer wieder die Zeit, auf Deutsch zu reden. Aufgrund des Dialektes und der Geschwindigkeit ist es aber nicht einfach, die Konversationen zu folgen. Am herausforderndsten finde ich jedoch, die Aufgaben richtig nachzukommen, weil die Anweisungen auf jeden Fall auf Deutsch sind. Karls hat in meinem Personalprojekt ziemlich beigetragen und ich muss dankbar sein, dass meine Kollegen*innen auf ihrer Muttersprache ausdrücken.
Stadt Karlsruhe
Die Karlshochschule steht in der Stadt Karlsruhe, die in Baden-Württemberg liegt. Während ich das Wochenende außerhalb verbrachte, weil Haus meiner Gasteltern dort ist, arbeitete ich unter der
Woche in Karlsruhe. Selbstverständlich verbrachte ich die meiste Zeit in dieser Stadt dadurch, dass ich manche Sehenswürdigkeiten kannte. Es gibt viele Orte zu genießen wie bspw. der Alte Schlachthof, der Botanische Garten, Schloss Gottesaue, Durlacher Altstadt, Turmberg, Karlsburg u.a. Es lohnt sich wirklich, alle zu besuchen und am liebsten an den von der Stadt stattgenommenen
Veranstaltungen teilzunehmen.
In Sommer konnte ich gern die Live-Musik in „Das Fest“ hören, außerhalb der Schloss Gottesaue einen französischen Film anschauen, Festival „Schwein gehabt“ in Alter Schlachthof gehen, im Turmberg wandern, in dem Weihnachtsmarkt von Durlacher Altstadt essen, im Schloss Garten oder Vergnügungspark spazieren gehen. Karlsruhe gefällt mir eigentlich. Eine super Stadt! Und alles genoss ich bei meinem Tandempartner. Leider war mein AFS-Peer im Ausland und wir konnten uns nicht mehr treffen, aber ich ging immer noch mit meinem Tandempartner aus. Wie lernte ich ihn denn kennen? Auf Studierendenwerk Karlsruhe Website. Er ist Deutsch, wohnt in der Stadt und will Spanisch üben. Also lernen wir voneinander beide Sprachen, indem wir ein Bier trinken oder etwas essen. Unter unserer Unterhaltung sagte er zu mir einmal, dass man eine Sprache perfekt versteht, wenn man von einem Witz lächeln kann. Apropos: „Treffen sich zwei Fische im Wasser. Sagt der eine:
Hi! Sagte der andere: Wo?“. Wer es versteht, versteht es so einfach😊. Was mein Tandempartner sagte, stimmt. Wenn jemand zum Beispiel Spanisch beherrscht, kann er/sie einfach von witzigen
Sketchern (z.b. „El Chavo del 8“ oder „Cantinflas“) lächeln.
Neben der Unterhaltung mit dem Tandempartner gab es in Karlsruhe ein schönes Projekt für Ausländer. An jedem Montag und Donnerstag abends findet eine Sprechen-Workshop Sprechpunkt statt, wo Menschen auf unterschiedliche Sprachniveau reden können. Wenn ich beim Sprechen Deutsch üben wollte, sollte ich ständig an jeden Termin teilnehmen. Außerhalb AFS-Seminare und Karlshochschule nutzte ich ebenso, was Karlsruhe mir anbieten konnte, um mein Hauptziel zu kriegen. Der Sprechpunkt half mir so viel dabei und dank der Leitern*innen lernte ich verschiedene Vokabeln. Das war ein schönes Projekt, weil ich mit Leuten aus der Ukraine, Brasilien, Indien, Russland, Palästina, Kuba und Kolumbien interagieren konnte. Hoffentlich nehme ich wieder am Sprechpunkt online in meinem Heimatland teil.
Ausflug in Deutschland mit 9 Euro Ticket
Sommer ist die geeignete Zeit zum Reisen. Juni, Juli und August waren die Monate, in denen ich viele Städte besuchen konnte. Zum ersten Mal in Deutschland hat man entschieden, ein 9-Euro-Ticket
anzubieten, damit die Menschen einfacher nachhaltigen Verkehr nehmen können. Das war eine große Gelegenheit, denn ich war knapp überall in Deutschland: Dresden, Hannover, Ulm, Stuttgart,
Freiburg, Heidelberg, Straßburg (Frankreich), Dortmund, Gelsenkirchen, Göttingen, Frankfurt, Mannheim, München und Nürnberg. Was ich in diesen Städten mit wenig Geld erleben konnte, war einzig. In Dresden bewunderte ich die Altstadt; in Hannover habe ich einen Freund von mir besucht und mit ihm fuhren wir nach Gelsenkirchen, um The Rolling Stones Konzert zu genießen. Ulm ist der
Einsteins Geburtsort und dort blieb ich auf der Wiese sitzen, indem ich eine lange Weile die Donau beobachtete. In Stuttgart nahm ich an „Meet-up“ von EasyGerman teil, die auf YouTube sehr bekannt sind. In Freiburg besuchte ich die Albert-Ludwig-Universität, wo ich hoffentlich ein Aufbaustudium studieren möchte -das ist mein Traum. In Nürnberg war ich im Memorium Nürnberger Prozesse am Justizpalast. Dort lernte ich, dass die Prozesse ein Internationaler Militärgerichtshof waren und dass solcher Gerichtshof Anklage gegen eine Politikorganisation in vier Kriterien erhob: 1. Gemeinsamer Plan oder Verschwörung zum Angriffskrieg, 2. Verbrechen gegen den Frieden, 3. Kriegsverbrechen und 4. Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Aber es ist halt so wichtig, dass die Menschen leichten Zugang dazu haben, gebildet zu werden.
Mir ist die Weltgeschichte sehr interessant. Neben der Vielfalt hat Deutschland eine attraktive Vergangenheit, die wir heutzutage nie vergessen sollten. Der Grund, warum ich eine erweiterte Erfahrung in Deutschland erleben wollte, ist wegen meines Studiums. In meinem Bachelor spezialisierte ich mich in erster Linie auf deutsche Philosophie. Ich las die klassischen deutschen Philosophen wie bspw. Kant, Hegel, Nietzsche, Schopenhauer usw. Daher wollte ich wissen, warum die meisten bekannten Denker aus Deutschland kommen. Gibt es etwas mit dem Land oder der Kultur zu tun? Solange ich in Deutschland wohnte, bemerkte ich, dass ein solches Land viele Varianten hat, um einfach zu studieren. Weil ich an der Karlshochschule einen direkten Kontakt mit dem akademischen Bereich hatte, verbrachte ich die meiste Zeit, mehr zu erfahren, wie die Deutsche Bildung funktioniert. Sie ist etwas kompliziert, denn für eine Person gibt es viele Möglichkeiten und Leichtigkeit, eine Bildung zu machen. Aber es ist halt so wichtig, dass die Menschen leichten Zugang dazu haben, gebildet zu werden. Man gestaltet eine geordnete Kultur immer wieder mit einem guten Bildungssystem und Deutschland ist allgemein eine sehr gut organisierte Gesellschaft. Aus diesem Grund hat es viele Denker gegeben sowie eine interessante Geschichte, die in Europa eine wichtige Rolle spielt.
Ausflug in Europa
Im Februar 2023 war mein Urlaub ganz toll. Da mein Interesse an Europas Geschichte eine Motivation war, bereitete ich mich darauf vor, eine einzige Tour zu machen. Im ganzen Monat reiste ich nach London, Berlin, Krakau, Prag, Athen, Madrid und Mailand. Das war das zweite Mal, das ich allein reiste (das erste Mal war 2016 in Mexiko). Drei Tage war ich ungefähr in jeder Stadt und während meiner Reise entdeckte ich viele Sachen.
In London besuchte ich drei kostenlose Museen (Natural History Museum, Imperial War Museum, The National Gallery) sowie „The Tower of London” und “Westminster Abbey”. Ich würde so sagen, London hat eine bedeutende Rolle in Europas Geschichte und die besuchten Orte sind der Nachweis davon. „The Tower of London“ war beispielsweise die Burg sowie das Gefängnis der Stadt. Dort wurde Anna Boleyn, die zweite Ehefrau Heinrichs VIII, getötet. Ebenso konnte ich in Westminster Abbey, wo normalerweise die Krönung stattfindet, ein paar Grabmale mancher berühmten Persönlichkeiten wie Charles Darwin, William Shakespeare, Isaac Newton, Stephen Hawking usw. anschauen.
Berlin hat noch andere Stimmung: kein Königreich, sondern nur ein Reichstag. Dort lernte ich die Wichtigkeit eines integrierten Landes wie bspw. Deutschland. In der Vergangenheit war es ein getrennter Staat, aber dank des Berliner Mauerfalls ist man sich bewusst geworden, dass die Entwicklung einer Nation aus einer vereinigten Gesellschaft kommt. Heutzutage ist Deutschland, finde ich, vielmehr ein Integrationsland. Zum Glück konnte ich Berlin ohne fest Grenzen kennen, obwohl ich nur die gemalte Ruine der Mauer und den Grenzübergang „Checkpoint Charlie“ sah.
In der Nähe von Krakau war ich einer des traurigsten Orte, den wir niemals vergessen sollten. Auschwitz war leider das größte Konzentrationslager und die Spur des Terrors gegen Menschenwürde. Ich überraschte mich von der Absicht seines Aufbaus. Vor Auschwitz gab es ein Ghetto, wo die Menschen isoliert wurden, und Krakau erinnert sich an ihn, indem die Stadt noch ein Fragment einer
trennenden Mauer stehen lässt. Außer der Mauer steht noch die Schindlers Fabrik, die heute ein Museum ist und wo man die Krakauer Geschichte im Zweiten Weltkrieg erzählt. Außerdem hat die
Stadt ein schönes Salzbergwerk, das niemand verpassen sollte.
Wenn ich mit meiner Freundin nach Prag gefahren wäre, dann wäre sie die perfekte Stadt für einen Heiratsantrag gewesen, weil ich finde, Prag hat eine romantische Umgebung. Am meisten beherrscht die Orangefarbe über Prags Häuser und das Symbol dieser schönen Stadt ist die astronomische Uhr, die uns die Lage von den Himmelskörpern zeigt und die Prags Ästhetik vertritt. Aber was mir am meisten aufgefallen ist, war die Klementinum Bibliothek. Sie hat noch einen Barockstil und da ist etwas, das die Stadt einzig macht. Einer meiner Träume war, für eine Weile dort ein Buch zu lesen. Der Saal, wo ich war, war ziemlich groß und ruhig, um sich einfach zu konzentrieren. Ich las etwas über Philosophie und danach schrieb ich ein paar Sätze über meine eigenen Gedanken. Prag ist der richtige Ort zu reflektieren.
Aber die ersten Reflektionen erschien in Athen, der nächste Besuch. Mein erster Eindruck von dieser Stadt war fast unterschiedlich. Athen ist wie manche Städte in Kolumbien, sie hat viel Verkehr, aber sich einfach zu bewegen. Auch die Straßen sehen mir kolonial aus, obwohl sie auf keinen Fall sind. Eigentlich ist Athen der Geburtsort von Demokratie und ca. 2500 Jahre später konnte ich Agora besuchen, wo sich die Griechen trafen, um über Athens Schicksaal abzustimmen. Noch ein weiteres Interesse war die Aristoteles Schule. Sie ist zwar heutzutage eine Ruine, aber sie ist doch eine wichtige Spur für unsere Geschichte, denn sie war eine der ersten Schulen der Welt gemeinsam mit Platons Akademie. Ich war froh, weil ich da war.
Madrid war die einzige Stadt, in der ich wenig kannte. Ich ging in kein Museum, stattdessen besuchte ich meine Familie. So lange sah ich meine Cousine nicht, die seit vielen Jahren in Spanien wohnt. Der Besuch war speziell, weil meine Mutter auch da war. Seit dem Abschied in Bogotas Flughafen habe ich nie wieder meine Mutter gesehen. Ich war sehr froh, dass uns wir alle zusammen treffen konnten und dass ich zum ersten Mal in Europa ein „Bandeja Paisa“ probierte, ein typisches kolumbianisches Essen, das überhaupt aus Reis, Chorizo, Avocado, Hackfleisch und Spiegelei besteht.
Nach meinem Besuch in Madrid flog ich nach Mailand. Als ich eine Jugend war, war ich durch Bücher auf Da Vinci und Renaissance aufmerksam. Ich wusste, er war in Mailand und dort besuchte ich das Abendmahl. Das Gemälde liegt in der Kirche „Santa Maria delle Grazie“ und es ist mir neugierig, wie es dank der von Da Vinci geschafften Perspektive eine bestimmte Tiefe hat und dass es mit dem außen Raum spielt. Daher verstehe ich, warum das Abendmahl in Kunstgeschichte eine wichtige Rolle hat. Neben dem Da Vincis Wandgemälde war ich erstaunt von italienischer Fashion. „Via Torino“ und „Galleria Vittorio“ bieten eine Vielfalt der Klamottenladen (Gucci, Prada, Giorgio Armani, Dior etc.) und Restaurants. Aber der Mailänder Dom ist die ikonische Kirche der Stadt. Ihre Architektur erinnert mich an Gotik Stil, obwohl ich finde, Mailand sieht mir vielmehr eine Renaissancestadt aus.
Ich würde sagen, in meinem Urlaub erlebte und lernte ich so viel. Zum ersten Mal besuchte ich den Geburtsort der Westkultur und sah auch die wichtigsten Orte der Geschichte Europas. Eine neue Art, außerhalb der Bücher die Ansicht über die Welt zu erweitern. Trotzdem erfuhr ich auch noch einen anderen Aspekt meines Lebens in Paris.
Meine Liebe in Paris und anderen Städten
Dass ich nach Deutschland komme, bedeutet die Gelegenheit, dass meine Freundin mich besuchen kann. Im Sommer 2022 bereiteten wir uns auf unseren Urlaub vor, aber er fand im November statt.
Wenn man will, dass alles richtig klappt, würde ich empfehlen, früher alles fertig gemacht zu haben. Es lohnte sich, jede Sekunde zu leben. In Luxemburg fingen wir an. Wir kannten die Stadt, indem wir herumliefen. Danach fuhren wir nach Paris. Drei Tage verbrachten wir, um die Stadt der Liebe kennenzulernen. Und da Paris für die Geliebten sehr bekannt ist, wollte ich den kurzen Aufenthalt
nutzen, um meiner Freundin ein schönes Geschenk zu geben. Von Luxemburg kamen wir am Dienstag abends Paris an und sofort gingen wir zu „Moulin Rouge“. Danach tranken wir Kaffee in „Café des Deux Moulins“, wo Amélie als Kellnerin arbeitete. Am nächsten Tag waren wir im Louvre-Museum und am Abend war ich bereit dafür, was ich tun wollte.
Vom Museum liefen wir zum Eiffelturm. Der Tag war aber schön, weil es nicht regnete und nicht bewölkt war. Zum Glück gab es wenig Menschen, sodass wir nicht so lange in den Schlangen standen.
Zunächst gingen wir zum zweiten Stock des Eiffelturms hoch und dort wurden die Blitzlichte angeschaltet. Wir erreichten, den Sonnenuntergang anzusehen. Der unbewölkte und blaue Himmel lag über der Stadt, aber plötzlich beleuchtete die Mondstrahl jede Paris Straße. Das war der geeignete Moment, aber wir sollten weiter hochgehen. An der Spitze fragte ich, ob sie mich heiraten wollte, und zugleich gab ich ihr den Verlobungsring. Die Touristen, der Vollmond und die Lichter der Stadt sowie der Eiffelturm waren die Zeugen von diesem einzigen Fakt. Zum Feiern gingen wir am nächsten Tag zum Disneyland Park. Am liebsten ritten wir Achterbahnen und wir haben so viel Spaß gemacht, dass wir die an jedem Abend im Park stattfindende Abschiedsfeier verpasst haben.
Am dritten Tag liefen wir die Stadt herum. Wir besuchten die Kathedrale Notre-Dame, den Triumphbogen, Champs-Elysées usw. An diesem Tag reisten wir nach Rotterdam, wo das typische Essen meiner Freundin gefiel. Zwei Tage später kamen wir in Amsterdam an. Die Stadt hat viel zu bieten. Wir gingen ins Anna Franks- sowie Van-Goghs-Museum. Aber mir ist am liebsten die Eisbahn
ausgefallen, die zufällig auf dem Museumsplatz aufgebaut wurde. Dort verbrachten wir den ganzen Abend, Schlittschuh zu laufen.
Unser Urlaub endete in Düsseldorf und blieben wir am Rhein Fluss auf der Bank sitzen zu reden, stattdessen liefen wir die Stadt weiter herum. Ein Tag war genug, um unsere Projekte zu sprechen.
Danach fuhren wir mit dem Reisebus nach Frankfurts Flughafen, in dem sie den Rückflug nehmen musste. Die Zeit verflog, aber wir genossen unsere Reise. Der Abschied war traurig und jedoch
wusste ich, dass ich sie vier Monate später wieder sah. Das war nur eine Angelegenheit des Wartens.
Mein Aufenthalt in Deutschland war die Gelegenheit, eine neue Welt zu entdecken.
Mein Aufenthalt in Deutschland war die Gelegenheit, eine neue Welt zu entdecken. Alles, was ich von Europa weiß, kommt von der Schule und den Büchern. Ich wollte mehr erleben, wie die deutsche
Kultur ist und wie man vor allem mit der Sprache interagiert. Es war mir nicht einfach, anzupassen. Manchmal fühlte ich mich allein und dachte daran, aufzugeben und nach meinem Heimatland zurückzukehren. Allerdings gab es viele Varianten, die mir zum Lernen erleichterten: mit einer deutschen Gastfamilie wohnen, mit deutschen Mitarbeitern arbeiten, an den Veranstaltungen von Karlshochschule sowie Karlsruhe teilnehmen, die Deutschkurse ausnutzen und Deutschland kennen.
Am Anfang konnte ich kaum ein paar Sätze ausdrücken, jetzt kann ich wenigstens auf Deutsch diesen Text schreiben. Obwohl ich manche Fehler mache, versuche ich, weiter zu lernen und niemals die erworbenen Erkenntnisse zu vergessen.
Was in den nächsten Tagen kommt, ist noch eine Herausforderung. Ich habe noch nicht meinen Traum erfüllt, nämlich ein Aufbaustudium auf Deutsch studieren. Das ist nicht einfach, aber nicht unmöglich. Um dieses Ziel zu erreichen, muss ich inzwischen einige Schritte durchlaufen. Zuerst will ich eine offizielle Deutschprüfung (zumindest C1-Test) machen und danach meine Masterabschlussarbeit beenden. Beide Zwischenziele sind notwendig, damit ich mich in der Zukunft einfach um einen Studiengang bewerben kann. Aber zurzeit muss ich mich darauf vorbereiten.
Hoffentlich klappt es. Alles aber zu seiner Zeit.