Dein Freiwilligendienst im Ausland ist im Großen und Ganzen eine schöne und bereichernde Zeit.

Du wächst über dich hinaus, lernst Menschen kennen und unterstützt mit deiner Arbeit lokale Projekte. Doch bei aller Euphorie gibt es sehr schmerzvolle Momente, wenn dich das Heimweh im Ausland packt. Das ist ganz normal – der Großteil aller Menschen kennt dieses unangenehme Gefühl. Wir geben dir Tipps, wie du erkennst, ob es sich bei dir um Heimweh handelt und was du tun kannst, um es zu lindern.

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So erkennst du Heimweh

Du bist unsicher, ob du wirklich Heimweh hast oder einfach nur ein bisschen traurig bist? Egal ob Heimweh oder Traurigkeit, sei dir bewusst dass immer gute und schlechte Gefühle Teil deines Lebens sind. Das gilt im Ausland genauso wie in deinem Alltag zuhause in Deutschland.

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Anzeichen von Heimweh können sein:

  • Du fühlst dich einsam – auch in deiner Gastfamilie oder unter Freunden und in anderen Gruppen.
  • Du fühlst dich einfach fehl am Platz, sei es auf der Arbeit oder in deiner Freizeit – dir fällt es schwer, Zugang zu deinen neuen Aufgaben und Menschen in deiner Umgebung zu finden.
  • Du vermisst deine alten Freunde, Familie oder Partnerin und Partner.
  • Du schaffst es nicht, frühere Gewohnheiten im Alltag, z.B. bestimmtes Mahlzeiten und Snacks, Hobbies und kleine Rituale aufrecht zu erhalten oder gegen neue einzutauschen.
  • Du bist niedergeschlagen oder gereizt und hast einfach keine Lust mehr, dich auf neue Dinge im Ausland einzulassen

Du erkennst dich in manchen dieser Situationen wieder? Dann lies dir unsere Tipps gegen Heimweh durch.

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Heimweh als Erwachsener?

Vielleicht kam dein Heimweh ganz unerwartet – schließlich bist du schon alt genug und warst schon häufiger unterwegs, ohne dein Zuhause zu vermissen. Aber lass dir gesagt sein: Heimweh ist auch als Erwachsener noch weit verbreitet. Insbesondere bei längeren Auslandsaufenthalten gehört Heimweh im gewissen Maße einfach dazu.

Bestimmt hast du schon vom „Kulturschock“ gehört, der dich in einem dir fremden Land erwarten kann. Dieser wird in verschiedene Phasen unterteilt: Nach der ersten aufregenden „Honeymoon-Phase“ folgt die „Krise-/Schock-Phase“. In dieser Phase ist Heimweh ganz besonders häufig. Nach dieser herausfordernden Zeit folgen dann die Erholungs- und Anpassungsphasen. Du hast dich an die neue Kultur gewöhnt und sie akzeptiert. Nach einer Zeit passt du dich ganz automatisch dem Verhalten der Einheimischen an.

Tipps gegen Heimweh im Ausland

Mithilfe der Erfahrungen unserer vielen ehemaligen Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben wir für dich Ideen zusammengetragen, wie du Heimweh mildern kannst.

  • Rückzugsort: Finde auch im Ausland einen Ort, an dem du ungestört für dich sein kannst, um deine Erlebnisse zu reflektieren und einfach mal zu entspannen. Vielleicht hast du kein eigenes Zimmer, dann such dir einen Platz im Park – hauptsache du fühlst dich wohl.
  • Essen, Trinken und Schlafen: Gerade in stressigen Situationen ist es wichtig, dass du deine Grundbedürfnisse so gut wie möglich erfüllst. Versuche genug zu trinken und zu schlafen, und vernachlässige das Essen nicht. Genieße deine täglichen Mahlzeiten: Probiere dich durch die landestypischen Gerichte! Wenn du das Essen aus deiner Heimat vermisst, koche deine Lieblingsmahlzeiten nach und zeige deiner Gastfamilie und anderen neuen Bekannten ein Stück deiner eigenen Kultur.
  • Journaling: Es muss gar nicht jeden Tag ein Tagebucheintrag sein. Aber es wird dir guttun, wenn du dir hin und wieder die Zeit nimmst, deine Erlebnisse und Gefühle aufzuschreiben. Schreiben als Reflektion zeigt dir, wie viel du schon erlebt hast und welche Situationen du schon gemeistert hast. Probier’s einfach mal aus!
  • Nutze Freizeitmöglichkeiten: Ein weiteres Geheimrezept gegen Heimweh ist es, aktiv Dinge zu unternehmen. Überlege, was dir Spaß machen könne und setze deine Pläne im Rahmen deiner Möglichkeiten um. Vielleicht ist das ein Ausflug, ein traditioneller Tanz, den du lernen könntest, oder eine neue Sportart, die du gerne ausprobieren würdest? Vor allem Aktivitäten, bei denen du andere Menschen kennenlernst, lenken dich schnell von deinen negativen Gedanken ab.
  • Sprich mit Menschen in deiner Heimat oder von AFS: Manchmal hilft es, seinen Gefühlen einfach mal Luft zu machen. Es ist sicherlich auch schön, zuhause vermisst zu werden. Pass aber auf, dass der Kontakt in die Heimat nicht zu intensiv wird, sonst könnte er dein Heimweh sogar noch verstärken. Gerade andere Freiwillige und dein Betreuer oder deine Betreuerin von AFS können deine Gefühle wirklich nachvollziehen und dir in deiner individuellen Situation hilfreiche Tipps geben.

Während eines Auslandsaufenthaltes Heimweh zu haben, ist meist Teil der Erfahrung. Bevor du dich entscheidest, einen Auslandsaufenthalt abzubrechen, versuche immer erst einige unserer Ratschläge umzusetzen. Mach dir auch bewusst, warum du dich überhaupt für einen Freiwilligendienst entschieden hast – einer der Gründe war doch sicherlich auch, Deutschland aus einer anderen Perspektive zu sehen. Wenn du merkst, was du in deiner Heimat vermisst und wie sich dein neuer Alltag von deinem alten Leben unterscheidet, ist das schon ein ganz elementarer Teil deiner Erfahrung als Freiwillige oder Freiwilliger im Ausland. Dass Heimweh ein Teil einer insgesamt schönen und bereichernden Zeit ist, werden dir die meisten unserer früheren Teilnehmer und Teilnehmerinnen bestätigen.

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