Just walk a mile in my shoes,
Before you abuse, criticize and accuse,
Then walk a mile in my shoes.

Ein Song, den Elvis Presley sang, eigentlich ein Beziehungsstück, aber genau das sei Austausch, eine fortgesetzte Beziehungsgeschichte, so Kultursenator Dr. Carsten Brosda in seinem Grußwort anlässlich des Senatsempfangs zum 75. Jubiläum von AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. im Hamburger Rathaus.

width="300"

„Ehrlicherweise ist das in eine Songzeile gepackt genau das, worum es im Austausch geht: Die Fähigkeit zu erlernen, einen anderen Standpunkt tatsächlich einmal eingenommen zu haben, um ihn nachvollziehen zu können, um ihn dann vielleicht auch verwerfen zu können. Aber um erstmal zu verstehen, warum jemand anders zu diesem anderen Standpunkt aus welchen Kontexten heraus gekommen ist.“, erklärte Brosda und betonte, wie wichtig diese Kompetenz gerade in unserer derzeitigen Gesellschaft sei.

Rund 500 Teilnehmer*innen, darunter Förderer, Kooperationspartner, Alumni, Ehren- und Hauptamtliche sowie aktuellen Gastkinder mit ihren Gastfamilien waren am 16. September 2023 in den beeindruckenden Festsaal des Hamburger Rathauses gekommen, um gemeinsam das 75. Jubiläum zu feiern. Nach dem ausführlichen und berührenden Grußwort von Senator Brosda blickte die Aufsichtsratsvorsitzende von AFS, Katharina Schulze Herking, auf die bewegte Geschichte zurück: Gegründet wurde der moderne AFS nach dem Zweiten Weltkrieg von US-amerikanischen Ambulanzfahrern des American Field Service (AFS), die gerade das KZ Bergen-Belsen evakuiert hatten. Die Gräuel, die sie gesehen hatten sollten nie wieder passieren. So beschlossen sie, Jugendbegegnungen möglich zu machen und bereits 1948 brachen die ersten beiden Austauschschüler aus Deutschland auf. In den 1950er Jahren bauten dann zurückgekehrte Austauschschüler*innen die Organisation in Deutschland auf. Die Organisation wuchs – vor allem aufgrund des beeindruckenden Einsatzes der Ehrenamtlichen. In den 1970er Jahren wurde dann Austausch weltweit möglich, seit den 1980ern kamen Freiwilligendienste hinzu und in den 1990ern viele osteuropäische Staaten. Die Covid-Pandemie bedeutete dann eine Zäsur für Austausch und Ehrenamt, von der sich der gesamte Jugendaustausch immer noch erholen muss.

width="300"

Die anschließende Paneldiskussion zum Thema „75 Jahre AFS – Austausch, Vielfalt und Toleranz: Bildungschancen für eine nachhaltige Welt“ wurde moderiert von der NDR Journalistin und ehemaligen Sprecherin des Bundespräsidenten Anna Engelke. Henrike Weiser, die das Talent- und Diversity-Management der Lufthansa verantwortet, die Forscherin Heike Abt vom IKO Regensburg und AFS Vorstand Manuel Gerstner sprachen zunächst über ihre persönlichen Austauscherfahrungen. Im Verlaufe des Gesprächs ging es dann vor allem Zugangshürden zu Austauschprogrammen und wie man diese abbauen könnte. Die Diskussion verdeutlichte das was Dr. Brosda in seinem Grußwort betont hatte: wie wichtig der Austausch und die Förderung von Vielfalt und Toleranz für eine nachhaltige Zukunft sind.

75 Jahre Jubiläum mit Sektempfang

Beim folgenden Sektempfang gab es für alle Anwesenden Gelegenheit tiefer ins Gespräch einzusteigen, in Erinnerungen zu schwelgen, aber vor allem inspiriert zu werden und Pläne für die Zukunft zu schmieden.

Die Veranstaltung war ein lebendiges Zeugnis für die Bedeutung und den Erfolg von AFS Deutschland: Happy Birthday und auf die nächsten 75 Jahre!

×

Hello!

Click one of our contacts below to chat on WhatsApp

×